Unser Beitrag zur aktuellen Ausgabe von “weiter bilden” (DIE) verweist auf Trends in der Weiterbildung für die Zeit nach COVID-Pandemie: weniger klassische Präsenztrainings, mehr modulare Bildungsangebote, mehr personalisierte Kompetenzentwicklung, mehr hybride Lehr-Lernarrangements.
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift weiter bilden des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) steht unter dem Motto “Abbrüche, Anschlüsse, Aufbrüche”. Die verschiedenen Beiträge des Hefts befassen sich mit Veränderungen in der Weiterbildung aufgrund aktueller Disruptionen (vor allem der COVID-Pandemie). Es geht um Paradigmenwechsel, Digitalisierung und die Folgen für die Anbieter von Weiterbildung. Sabine Seufert und ich konnten einen kurzen Beitrag zu den von uns wahrgenommenen Trends beisteuern.
In unser Beitrag mit dem Titel “Trends in der Weiterbildung nach der Corona-Pandemie – Online, hybrid oder Blended Learning?” schlagen wir zunächst eine Auslegeordnung zu Bildungsformaten vor, die auf zwei Dimensionen basiert: auf der einen Seite Organisationsformen von Bildung mit unterschiedlich ausgeprägter Vernetzung von Lernen und Arbeiten (in der Abbildung unten auf der horizontalen Achse aufgeführt); auf der anderen Seite Organisationsformen von Bildung mit unterschiedlichen Anteilen von physischer Präsenz bzw. Online-Lernen (in der Abbildung unten auf der vertikalen Achse abgebildet).
Im Verlauf der COVID-Pandemie haben sich verschiedener Bildugsformate weiter etabliert bzw. an Kontur gewonnen:
- Interaktive Webinare haben sich rasant verbreitet.
- Die Verbreitung von Videotutorials und nutzergenerierten Lerninhalte hat weiter zugenommen.
- Hybride Lernarrangements, bei denen Teilnehmende sowohl vor Ort als auch via Webmeeting teilnehmen, stellen eine neuere Entwicklung dar, die mit Herausforderungen für die Bildungsanbieter verbunden ist (technische Umsetzung, didaktische Konzeption).
Die Analyse von Studien zu den Auswirkungen der COVID-Pandemie legt weitere Veränderungen in der Weiterbildung nahe. Wir haben diese als “Trends” formuliert und erwarten insbesondere folgendes:
- Es wird weniger klassische Präsenztrainings ohne Erweiterungen (Blended Learning) geben.
- Es wird mehr in flexible und modulare Bildungsangebote zur Entwicklung von Handlungskompetenz investiert.
- Im Rahmen von längeren Qualifizierungsmassnahmen werden personalisierte Kompetenzentwicklung und integrierende Portfolio-Arbeiten eine grössere Rolle spielen.
- Hybride Lehr-Lernarrangements werden sich verbreiten (insbesondere bei hochpreisigen Angeboten).
- Reine Online-Angebote ergänzen das Angebotsportfolio (insbesondere synchrone Formate).
Die nachfolgende Abbildung visualisiert diese erwarteten Veränderungen:
Unser Beitrag zum Heft ist über diese Seite verfügbar.
[…] „Dabei ist die Neuausrichtung von Präsenzphasen zentral. Grundlegendes Wissen muss nicht in Präsenzphasen bzw. Lehrvorträgen vermittelt, sondern kann oft gut eigenständig mit digitalen Medien erarbeitet werden. In den Präsenzphasen gilt es, die Potenziale von direkter Interaktion und von sozialem Lernen zu nutzen. … Denn es gilt, Handlungskompetenzen zu entwickeln, die Transferlücke zu reduzieren und damit insgesamt die Wirksamkeit von Weiterbildung zu erhöhen.“ Christoph Meier, scil/ Blog, 14. September 2022 […]