Gemeinsam sind wir 12 Berufsbildungsexperten aus verschiedenen Kontexten (Automotive Industries, zwei Schulleiter bzw. Schulleiterin, Professoren: Forschung und Lehre in der Berufsbildung/Technikdidaktik, Dienstleistungspartner, Handwerkskammer – BIBB, Bundesinstitut für Berufsbildung in Deutschland), die im Rahmen der Study Tour in Israel die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Berufsbildung erkunden
Unsere Eindrücke sind zu verfolgen auf dem offiziellen Blog – https://berufsbildungdigital.home.blog/
Wir sind jetzt den dritten Tag unterwegs und die Eindrücke sind intensiv. “Digital Israel” – ich weiss gar nicht, was mich am meisten beeindruckt. Auf alle Fälle die involvierten Personen, welche alle hoch engagiert und mit Freude ihren Job machen, nach kreativen Lösungen suchen wie in einem Start-up. Aber auch die grossflächigen Initiativen, nicht nur die High Tech Industries hier weiterhin voranzutreiben, sondern auch gleichzeitig mit “no one left behind” alle mitzunehmen, spezifische Massnahmen auch für Randgruppen zu entwickeln. Darunter fällt auch die Campus-IL Initiative – die nationale Plattform für digitales Lernen – Open Education als klare Strategie eines ganzes Landes… Die Durchlässigkeit von Berufsbildung und akademischer Bildung erhält dadurch nochmals eine ganz neue Dimension. Interessant auch, dass die Regierung hier den “digital citizen” bewusst unterstützen mag, damit niemand abgehängt wird (Government professional development….)
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Noch knapp eine Woche sind wir da, bereits jetzt gilt es, die vielfältigen Eindrücke zu verarbeiten… Ergreifend war heute der Besuch einer Berufsschule, so viele motivierte junge Menschen zu sehen. Die Schule gehört auch zur Strategie “no one left behind”: Jugendliche, die im Bildungssystem rausgefallen sind, erhalten dort eine 2. Chance – 540 Schüler und Schülerinnen, gefördert von Lehrpersonen, welche sich hier engagieren – sie mögen die Jugendlichen einfach und geben ihnen ganz viel Selbstvertrauen, das kann man sehr stark spüren. Und das Konzept hat Erfolg, die Jugendlichen werden durch pädagogische Berater sowie Koordinatoren erfolgreich ins Arbeitsleben integriert (die Arbeitslosenquote ist im Übrigen mit 5 % sehr gering in Israel).
Besonders beeindruckt hat mich heute ein junger Mann, im Bereich Fashion/ Makeup – er hat beim letzten Wettbewerb in Israel, an der alle Schulen immer teilnehmen, den 3. bzw. den 2. Platz für seine Braut und Avantgarde erhalten – “Gewalt gegen Frauen” sein Thema, wie er uns auf Englisch erklärte und mit wenigen Sätzen uns zum Nachdenken brachte (er wollte sich nicht von der Dolmetscherin übersetzen lassen). Seine Lehrperson steht in der Mitte, sie hat sich im Hintergrund gehalten und war mächtig stolz auf ihn. Für uns alle war es ein sehr ergreifender Moment, wie die drei rechts von uns im Bild zum Ausdruck bringen…
Dies zeigt, worauf es letztlich immer in der Berufsbildung ankommt, egal wo man hingeht auf der Welt: “Könnerschaft” zu zeigen, auf die man stolz sein kann…
Wicki says
Ein spannender Beitrag. Die Bildung ist schlussendlich die Basis für eine florierende Wirtschaft und Entwicklung eines Landes und es öffnet Grenzen der Zusammenarbeit.
Viel Erfolg und schönen Aufenthalt.