Bei sonnigem Wetter fand heute in Horgen (Zürichsee) im Ausbildungsszentrum der Credit Suisse das Swiss Corporate Learning and Knowledge (Bar)Camp statt. Organisiert wurde das Event von Torsten Maier (Wissen schaft Werte) und Thomas Glatt (Credit Suisse) bei dem ca. 50 Learning Professionals teilgenommen haben.
Es wurde die Idee eines “Barcamps” mit dem Format der “Spinner-Suite” gemixt. Im Unterschied zu “klassischen Kongressen” lebt die gewählte Form von der Eigenaktivität der Teilnehmer: Es gibt kein vorher festgelegtes Programm, jeder kann die Agenda des Tages mitgestalten! Der Session-Präsentator stellt dabei sein Thema am Morgen vor und die Teilnehmer äussern Ihr Interesse. So entsteht nach dem Start die inhaltliche Agenda des Tages. Wir Teilnehmer konnten so verschiedene Themen an Tischen in Kleingruppen bearbeiten und/oder in der Spinner-Suite Fragen diskutieren und einbringen.
Dieses Format birgt Unsicherheit für Veranstalter/Moderatoren: “Kommen genügend Themen?”, “Wie wird die Gruppendynamik?” – aber es birgt auch Unsicherheit für Teilnehmer: “Passiert da was, was mich interessiert?” Da man aber zu jedem Zeitpunkt des Formats die Möglichkeit hat mitzugestalten, ist an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen appeliert – dieses Lernformat setzt die vielerorts geforderte Mitverantwortung der Lernenden für Lernprozesse konsequent um.
Was passierte inhaltlich?
Die persönliche Vorstellung der Teilnehmer (anhand von “3 Tags”) und die eingebrachten Themen geben einen schönen Gradmesser dafür, was die Community der Learning Professionals heute beschäftigt. Hier eine Auswahl der eingebrachten und diskutierten Themen und Fragestellungen:
- Gestaltung virtueller Lernwelten?
- Mehrwert von eLearning?
- Gamifaction?
- Lernkulturen gestalten?
- Einsatzmöglichkeiten von Massive Open Online Course (MOOC)?
- Video-learning?
- “Working = Learning” – wie umsetzen?
- Selbstlernkompetenz fördern?
- Wissenstransfer gestalten?
- Corporate University 2.0?
- Neue Einsatzszenarien für Virtual Classroom Sessions?
- Informelles Lernen fördern?
Neben Technologie-Themen – und den damit verbundenen Fragen des „doing“ und „knowing“- wurden auch Stimmen laut, sich wieder von der Technologie zu lösen und sich auf Grundthemen betrieblichen Lernens rückzubesinnen, z.B. “Was ist heute noch das Ziel betrieblicher Weiterbildung?” (Ebene des „being”). Diese drei Betrachtungsebenen stehen auch auf unserem Kongress nächste Woche im Fokus.
Die eingebrachten Themen und die Diskussionen spiegeln viele Trends im Bereich betriebliches Lernen wieder: Neben “alten Herausforderungen” (z.B. Mehrwert und Nutzen von elearning?) standen auch Fragen der Rollenveränderung von HR, Umsetzung von Mobile Learning, strategische Ausrichtung von Lernen etc. im Fokus. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert und bat viel Möglichkeit sich informell auszutauschen.