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Ein Rahmenmodell für ‘Institutional Analytics’

26. Februar 2023 by Christoph Meier Leave a Comment

Eine Autorengruppe des Ithaca College (New York, USA) skizziert in einem Artikel für Educause ein Daten- und Analytics-Rahmenmodell für Bildungsinstitutionen sowie die dazugehörigen datenbezogenen Kompetenzen.


Ausgangspunkt für den Beitrag in EDUCAUSE Review ist die Beobachtung der Autor:innen, dass Bildungsinstitutionen auf mehr digitale (Prozess-)Daten zurückgreifen können als je zuvor. Diese Daten werden vor allem für Auswertungen zu Einschreibungen, Studierenden-Populationen, Notendurchschnitten, Studienabbrüchen oder Belegungsquoten von Wohnheimen genutzt. Das Potenzial dieser Daten für mehr Transparenz zu den zentralen Leistungsprozessen von Bildungsinstitutionen (beispielsweise der Lehre) und eine bessere Steuerung dieser zentralen Leistungsprozesse bleibt hingegen oft ungenutzt. Die Autor:innen konstatieren, dass an vielen Orten das datenbasierte Hochschul-Management noch wenig entwickelt ist. Und sie schlagen einen Orientierungsrahmen für ‘Institutional Analytics’ vor.

Dieser Rahmen umfasst zum einen acht Leitlinien zum Umgang mit Daten bzw. zum Datenmanagement. Zum anderen umfasst dieser Rahmen ein Kompetenzmodell zum Thema Datenmanagement und Analytics.

Leitlinien für das Datenmanagement

Die Autor:innen formulieren die folgenden acht Leitlinien für das Datenmanagement in Bildungsinstitutionen:

  • Die Daten sollten aktuell sein
    (sie werden – je nach Nutzungsszenario – wöchentlich, täglich oder stündlich aktualisiert)
  • Die Daten sollten konsistent sein
    (den Daten liegen klare Definitionen, Erhebungsmodalitäten oder Berechnungen zugrunde)
  • Die Daten sollten vertrauenswürdig sein
    (weil sie validiert wurden – beispielsweise von den jeweils zuständigen Funktionsbereichen)
  • Die Daten sollten relevant sein
    (sie adressieren relevante Herausforderungen für das Management von Programmen, Fakultäten oder der Hochschule insgesamt)
  • Eine Interaktion mit den Daten sollte möglich sein
    (die Nutzer:innen können die Daten über interaktive Dashboards explorieren und bei Bedarf tiefer bohren)
  • Die Daten sollten vernetzt sein
    (so dass sie für operative ebenso wie für strategische Entscheidungen zu verschiedenen Fragestellungen genutzt werden können)
  • Die Daten sollten einfach zugänglich sein
    (für diejenigen, die auf dieser Grundlage Entscheidungen treffen sollen)
  • Die Daten sollten entscheidungsrelevant sein
    (das heisst, dass sie weniger vergangenheitsorientiert als vielmehr auf anstehende (strategische) Entscheidungen ausgerichtet sein sollten)

Kompetenzen für datenbasiertes Entscheiden in Bildungsinstitutionen

Damit Bildungsinstitutionen datenbasierte Entscheidungen treffen können, braucht es entsprechende Kompetenzen. Weil et al. visualisieren die erforderlichen Kompetenzen in ihrem Beitrag wie folgt:

Schlüsselkompetenzen für datenbasiertes Management an Bildungsinsitutionen (Bildquelle: Weil et al. / Educause 2023)
  • Daten
    • Integration von Daten an einem zentralen Ort, unter Berücksichtigung von bzw. Anbindung an externe Datenquellen, beispielsweise von anderen Bildungsinstitutionen oder Verwaltungseinheiten.
  • Datenmanagement
    • Steuerung der datenbezogenen Prozesse in Abstimmung mit den beteiligten Fachpersonen und der Hochschulleitung.
  • Kultur
    • Entwicklung einer Community von Daten- & Analyse-Expert:innen über alle Fach- und Funktionsbereiche der Hochschule hinweg.
    • Dienstleistungsorientierung an Stelle von Besitzdenken im Hinblick auf Daten.
  • Reporting
    • Entwicklung bzw. Umsetzung von Reports auf der Grundlage von modernen Visualisierungswerkzeugen, deren Ausgaben unmittelbar von Entscheider:innen genutzt werden können.
  • Technologie
    • Kompetenzen im Hinblick auf Werkzeuge für das Sammeln, Systematisieren, Speichern und Analysieren von Daten. Dazu gehören Data-Warehouse-Lösungen ebenso wie Visualisierungswerkzeuge und KI-unterstützte Werkzeuge.
  • Fachexpert:innen
    • mit Kompetenzen im Bereich Datenmanagement, Datenanalysen, Datenvisualisierung sowie im Bereich Projekt- und Veränderungsmanagement.

Empfehlungen zur Umsetzung

Mit Blick auf die Umsetzung von datenbasiertem Management stellt die Autorengruppe die folgenden Punkte als wichtig heraus:

  • Positionierung eines Daten-, Reporting- und Analytics-Teams als zentralen, Campus- bzw. Hochschul-weiten Anbieter von Dienstleistungen mit klarer Führungsstruktur und Ausrichtung auf übergeordnete insitutionelle Ziele.
  • Aufbau und Entwicklung eines kompetenten Teams.
  • Unterstützung der Arbeit dieses Teams durch hochschulweite Regelungen zum Datenmanagement und durch Initiativen zur Data-Literacy innerhalb der Institution.
  • Vorspuren bzw. Sicherstellen der Zusammenarbeit dieses Teams mit der IT-Organisation der Hochschule.

Die in diesem Beitrag angeführten Punkte – zu den Leitlinien, zu den Kompetenzen und zur Umsetzung – können auch für andere Bildungskontexte bzw. Bildungsinstitutionen als Orientierungsrahmen dienen.

Mehr zum Thema datenbasiertes Bildungsmanagement in unserem Weiterbildungs-Modul “Datenbasiertes Bildungsmanagement & Analytics”.


Weil, Dave; Kendall, Casey; Snyder, Rob (2023): A Modern Framework for Institutional Analytics. Educause.edu (14. Februar 2023)

Filed Under: Beiträge, Fundstücke Tagged With: Analytics (Teaching~ / Learning~), Bildungsmanagement

Wirksamkeit von Technologie-unterstütztem (immersivem) Lernen – mediendidaktische Wirkungsforschung

26. Februar 2023 by Christoph Meier Leave a Comment

Die Frage der Wirksamkeit von (immersiven) Lernumgebungen ist eine Herausforderung für Bildungsforscher ebenso wie für Bildungsverantwortliche. Im Rahmen eines Forschungskolloquiums an der PH St.Gallen wurden Vorgehensweisen der mediendidaktische Wirkungsforschung aufgezeigt.


Im Rahmen unseres Weiterbildungsmoduls “Immersive Lernumgebungen” haben wir in den letzten Tagen unter anderem auch über ausgewählte Ergebnisse empirischer Forschungen gesprochen. Dabei waren Fragen offen geblieben – beispielsweise Fragen danach, welche Art von Forschungsdesigns eigentlich dem Stand der Kunst entsprechen. Da traf es sich gut, dass in der gleichen Woche an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen ein Forschungskolloquium stattfand, bei dem Mitglieder des Learning Lab an der Universität Duisburg-Essen öffentliche Vorträge zu diesem Thema angeboten haben.

Medien sind nicht das Treatment

Michael Kerres verwies in seinem Vortrag “Wie wirken Medien auf Lernen? – Zur Anlage mediendidaktischer Forschung” darauf, dass digitale Technik NICHT das Treatment ist, sondern vielmehr der Hintergrund, vor dem mediendidaktische Treatments entwickeln werden. Diese Position hat er übrigens schon vor 20 Jahren formuliert:

“Es ist nicht die Medientechnologie, die lernwirksam ist, sondern die mediale und didaktische Aufbereitung von Inhalten. (…) Medien sind kein Treatment für die Bildungsarbeit, deren Einsatz Effekte auf das Lernen erzielt, sondern ein Rohstoff, der Potenziale für bestimmte Innovationen in der Bildung eröffnet (…).”

Kerres 2003, S. 6-7

Das Potenzial digitaler Lernumgebungen sieht Kerres u.a. in den Möglichkeiten zur Intensivierung von Lernprozessen und zur Stärkung des Engagements von Lernenden im Lernprozess. Und er verwies in seinem Vortrag auf Veränderungen in der Perspektive mediendidaktischer (Wirkungs-)Forschung weg von Analysen zur Wirkung einzelner Lernmedien hin zur Wirkung von mediengesättigten Lernwelten.

Die Sichtweise, dass nicht Medien per se das wirkende Treatment sind, wird illustriert durch Ergebnisse beispielsweise von Cook et al. (2012), deren Metaanalyse zu digitalen Simulationsstudien u.a. gezeigt hat, dass sich digitale Simulationsumgebungen in verschiedener Hinsicht systematisch von anderen Lernumgebungen unterscheiden:

Abb. 1: Unterschiede zwischen digitalen, Simulations-orientierten und anderen Lerndesigns
(Bildquelle: Cook et al. 2012, S. 311, eigene Hervorhebungen)

Ein Rahmen für mediendidaktische Wirkungsforschung

In ihrem Vortrag “Medienvergleiche in der Bildungsforschung: Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Immersionsbegriff” stellte Miriam Mulders im Rahmen dieses Forschungskolloquiums Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit zu Lernen in virtueller Realität am Beispiel des Anne Frank VR House dar. Dabei zeigte sie zunächst noch einmal visuell die Anlage einfacher Vergleichsstudien (Abb. 2) auf:

Abb. 2: Schematische Darstellung einfacher Vergleichsstudien (eigene Darstellung nach Mulders 2023)

Beispiele für Studienergebnisse in dieser Logik sind etwa die Studien von Legault et al. (2019) und Krokos et al. (2019) zum Fremdsprachenerwerb (Vokabular) bzw. zum Erinnerungsvermögen.

Abb. 3: Beispiele für Studienergebnisse gemäss einem einfachen Vergleichs-Design
(Bildquellen: Legault et al. 2019 und Krokos et al. 2019)

Mulders kontrastierte in ihrem Beitrag dieses einfache Vergleichsstudien-Design mit einem Orientierungsrahmen für mediendidaktische Wirkungsforschung, der der Komplexität der Wirkbeziehungen besser gerecht wird (Abb. 4):

Abb. 4: Orientierungsrahmen für mediendidaktische Wirkungsforschung
(Eigene Darstellung nach Mulders 2022 und 2023)

Sowohl Kerres als auch Mulders verwiesen darauf, dass in der mediendidaktischen (Vergleichs-)Forschung nach wie vor viele Studien auf einem überholten Design gemäss Abb. 2 basieren. Dies hatte auch eine kürzlich erschienene Publikation aus der Forschungsgruppe am Learning Lab bzw. der PH St.Gallen (Buchner / Kerres 2023) für das Feld der Forschungen zu Augmented Reality aufgezeigt.

Abb. 5: Ergebnisse der Auswertung zu Forschungsdesigns zu den Wirkungen von Augmented Reality im Bereich der Bildung
(Bildquelle: Buchner / Kerres 2023, eigene Ergänzungen)

Evaluation versus mediendidaktische Wirksamkeitsforschung

Viele, wenn nicht gar die Mehrheit der empirischen Studien zur Wirksamkeit von digitalen (und auch immersiven) Lernumgebungen basieren auf einem Forschungsdesign, das als grob vereinfachend und problematisch einzuschätzen ist. Die dort aufgezeigten Wirkungszusammenhänge, so hat Mulders im Kolloquium überzeugend aufgezeigt, könnten durchaus auf vermittelnde bzw. intervenierende Variablen zurückgehen, die gar nicht systematisch erfasst wurden.

Das heisst nun nicht, dass die Wirkung von medienunterstütztem Lernen im allgemeinen oder von immersiven Lernarrangements im besonderen immer im Rahmen solcher aufwändiger Designs überprüft werden müssen. Die Wirksamkeit kann für den konkreten Einzelfall auch auf der Grundlage einfacherer Evaluationsdesigns aufgezeigt werden (analog zu Abb. 2). Aber wenn es darum geht, im Sinne einer mediendidaktische Wirksamkeitsforschung die komplexen Wirkzusammenhänge transparent zu machen, dann braucht es eben anspruchsvollere Designs (analog zu Abb. 4).


Verweise

  • Buchner, J. & Kerres, M. (2023). Media comparison studies dominate comparative research on augmented reality in education. Computers & Education, 195, 104711.
  • Cook, D. A., Brydges, R., Hamstra, S. J., Zendejas, B., Szostek, J. H., Wang, A. T., . . . Hatala, R. (2012). Comparative effectiveness of technology-enhanced simulation versus other instructional methods: A systematic review and meta-analysis. Simulation in Healthcare : Journal of the Society for Simulation in Healthcare, 7(5), 308–320.
  • Kerres, M. (2003). Wirkungen und Wirksamkeit neuer Medien in der Bildung. In R. K. Keill-Slawik, M. (Ed.), Education Quality Forum. Wirkungen und Wirksamkeit neuer Medien. Münster: Waxmann.
  • Krokos, E., Plaisant, C., & Varshney, A. (2019). Virtual memory palaces: immersion aids recall. Virtual Reality, 23(1), 1–15.
  • Legault, J., Zhao, J., Chi, Y.‑A., Chen, W., Klippel, A., & Li, P. (2019). Immersive Virtual Reality as an Effective Tool for Second Language Vocabulary Learning. Languages, 4(1), 13.
  • Mulders, M. (2022). Jenseits von Medienvergleichen: Komplexe Zusammenhänge des Lernens in Virtual Reality am Beispiel des Anne Frank VR House. Dissertation, Lehrstuhl Mediendidaktik und Wissensmanagement, Universität Duisburg-Essen.
  • Mulders, M. (2023, February 23). Medienvergleiche in der Bildungsforschung: Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Immersionsbegriff. Forschungskolloquium PHSG, St.Gallen.

Filed Under: Beiträge Tagged With: Evaluation, Immersive Lernumgebungen, Lernmedien

Ist Training wirksam? Ja, insbesondere wenn…

19. Februar 2023 by Christoph Meier Leave a Comment

Will Thalheimer hat eine Reihe von Studien zur Wirksamkeit von L&D / Training zusammengetragen und kommt zu dem Schluss: “Training wirkt!” – Vor allem dann, wenn wichtige Gestaltungsprinzipien beachtet werden…


Die Frage, ob die Investition in betriebliche Weiterbildung lohnt und ob die Trainingsangebote wirklich wirken, ist eine Dauerherausforderung für Bildungsverantwortliche (vgl. dazu auch diesen Post zu Erfolgsfaktoren für wirksame L&D-Arbeit, sowie diesen Post zum aktuellen Stand der Umsetzung von Evaluationen auf scil.ch). Und aktuell scheint sich wieder mehr Druck auf die Bildungsverantwortlichen aufzubauen, diese Fragen zu beantworten.

Will Thalheimer arbeitet gerade an einem Buch zu diesem Thema und teilt in seinem Newsletter auf Linkedin einige Ergebnisse seiner bisherigen Suche und Analyse von einschlägigen Studien.

Will Thalheimer gliedert die von ihm identifizierten Studien, zu denen er jeweils kurze Stichworte liefert, in folgende Abschnitte:

  • Gibt es einen Zusammenhang von Training und organisationaler Leistungsfähigkeit?
  • Handelt es sich dabei um Korrelationen oder Ursache-Wirkung-Beziehungen?
  • Welche Entwicklungsformate wirken stärker, welche weniger stark?
  • Welche Design-Aspekte sind mit der Wirksamkeit von Training verbunden?

Und er beendet seinen Post mit folgender Schlussfolgerung:

  1. Research shows that training is related to organizational performance. Investments in training are related to positive organizational outcomes.
  2. If that was our only evidence, it would be fair to have some skepticism. It’s difficult to tease out whether training improves performance or successful organizations have more resources to devote to training.
  3. Additional research shows that specific types of training produce robust benefits. Benefits were created with online training, team training, leadership training, pre-training interventions, etc.
  4. Additional research on specific learning factors shows large improvements in learning when research-aligned learning practices are used (for example, retrieval practice, context-alignment, spacing, feedback, reoetition, guiding attention, etc.).
Will Thalheimer, Training works! Says the science! Linkedin.com/pulse, 29.01.2023

Danke an Jochen Robes und seinen Weiterbildungsblog für den Hinweis auf diesen Post von Will Thalheimer.

Filed Under: Beiträge, Fundstücke Tagged With: Bildungsmanagement, Evaluation

Wie ChatGPT & Co. das Bildungswesen umkrempeln

19. Februar 2023 by Christoph Meier Leave a Comment

In einem kurzen Video formuliert Sabine Seufert Thesen zur Veränderung des Bildungswesens durch ChatGPT und zur Notwendigkeit der Fokussierung auf Kompetenzen komplementär zu den Fähigkeiten von smarten Maschinen.


ChatGPT hat am 01.02. eine kostenpflichtigen Service ChatGPT Plus angekündigt, der für US$ 20 / Monat einen verlässlichen Zugang mit schnelleren Antwortzeiten bieten wird. Das wird in vielen Bildungsinstitutionen keine Freude auslösen. Denn viele Bildungseinrichtungen ringen derzeit um Antworten dazu, wie sie mit diesen Entwicklungen umgehen sollen:

  • Die Nutzung von ChatGPT ganz allgemein verbieten?
  • Die Veränderung der Lehr- / Lern- & Prüfungspraxis vorantreiben?
  • Lernende / Studierende darauf verpflichten, offen zu legen, wie sie ChatGPT beim Erstellen von Leistungen (z.B. Präsentationen, Hausarbeiten, etc.) genutzt haben?
  • Schul- / Hochschullizenzen beziehen, um Chancengerechtigkeit zwischen Schüler:innen / Studierenden aus unterschiedlichen Milieus bzw. Einkommensschichten sicher zu stellen?
  • …

Im Rahmen der Video-Reihe zu ChatGPT und KI der Universität St.Gallen hat Sabine Seufert Thesen dazu formuliert, wie ChatGPT & Co. das Bildungswesen umkrempeln werden und worauf sich Bildungsinstitutionen fokussieren sollten:

Quelle: Universität St.Gallen, 14.02.2023

Zentrale Aussagen von Sabine Seufert sind u.a.:

  • ChatGPT kann qualitativ gute Texte und Softwarecode liefern, kann dabei unterstützen, Sprachen zu lernen, und kann helfen, besser zu argumentieren oder zu programmieren;
  • KI-Applikationen wie ChatGPT können zu persönlichen Assistenten und Trainern werden;
  • Solche Lösungen kompetent zu nutzen wird Teil der Allgemeinbildung sein;
  • Es wird dann um Fragen gehen wie: “Wie gut kannst du deinen Assistenten und deine Zusammenarbeit mit ihm weiterentwickeln?”;
  • Bildungsinstitutionen müssen darauf fokussieren, wie sie die komplementären Kompetenzen von Menschen schärfen und entwickeln – beispielsweise ethische Abwägungen zu treffen und wertebasierte Entscheidungen zu treffen.

Den vorletzten hier angeführten Punkt hat Simon Buckingham Shum, Professor of Learning Informatics an der University of Technology, Sydney, in einem Linkedin-Post vom gleichen Tag thematisiert. Buckingham Shum geht davon aus, dass kreative Arbeit und auch Lernaktivitäten künftig aus einem dichten Geflecht von Aktivitäten mit und ohne Unterstützung durch KI-Werkzeuge bestehen werden:

In the near future, GenAI will be fully integrated into interactive tools for writing, coding, and other creative work (…). I envisage our students will become power-users. Human/AI interaction (…) will become a synergistic blur, as prompts are invoked by the learner or offered by the machine, and rejected, adopted, adapted (…) thousands of times in the production of an assignment.

Buckingham Shum, Linkedin, 14.02.2023 (https://www.linkedin.com/posts/simon_chatgpt-wrote-this-article-and-then-totally-activity-7031392075354972160-fMKj)

Für ihn folgt daraus, dass künftig die (gemeinsame und unterstützte) Reflexion zu und Analyse von diesem Interaktionsgeflecht wichtig wird für die Kompetenzentwicklung bzw. für die Entwicklung von Handlungsfähigkeit jenseits dessen, was smarte Maschinen leisten können. Und er verweist dabei auf einen Post von Michael Feldstein, der die Implikationen für die künftige Beschäftigungsfähigkeit anspricht:

If all students learn is how to use ChatGPT to write their essays, why wouldn’t their hypothetical future employer use ChatGPT instead of hiring them? Why would students spend $30K, $40K, $50K, or more a year to practice demonstrating that a free-to-use piece of software does their best work for them? Students need to learn the work these tools can do so they can also understand the work the tools can’t do. Because that is the work the students could get paid for.

Michael Feldstein, eliterate.us, https://eliterate.us/chatgpt-wrote-this-article-and-then-totally-stole-my-job/, 01.02.2023

Mehr zu diesen Themen gibt es in unseren Modulen zu “Künstliche Intelligenz für Bildungsverantwortliche / Learning Professionals”, “Dialogorientierte Lern- & Assistenzsysteme” sowie “Kompetenzentwicklung für New Work”.

Filed Under: Beiträge Tagged With: AI / KI, Digitale Arbeitswelt, Digitale Bildung, Digitale Kompetenzen, Human-AI-Collaboration

Standards & Empfehlungen zu digitalen Plattformen in der beruflichen Bildung

11. Februar 2023 by Christoph Meier Leave a Comment

Ein Dossier des BIBB (Bonn) bietet eine umfangreiche Übersicht zu insgesamt 125 Standards, die im Zusammenhang mit digitaler Weiterbildung von Bedeutung sind. Die Standards und Empfehlungen betreffen rechtliche Aspekte ebenso wie technische Aspekte und Fragen der Gestaltung von digitalem Lernen.


Bei der Konzeption und Inbetriebnahme einer digitalen Weiterbildungsplattform für die (Weiter-)Bildung ist eine Vielzahl von Aspekten zu beachten. Dazu gehören rechtliche Aspekte, technische Standards, aber auch didaktischen Leitlinien und ethische Prinzipien. Entscheider:innen, Projektleiter:innen, Entwickler:innen und Autor:innen brauchen einen Überblick zu diesen verschiedenen Aspekten.

Dieses Dossier bietet eine Übersicht der aktuellen Standards und Empfehlungen für die Konzeption, Umsetzung und Weiterentwicklung digitaler Weiterbildungsplattformen der beruflichen Bildung. Dabei werden insgesamt 125 technische Standards, Gesetze, didaktische Prinzipien und ethische Leitlinien (insbesondere für Technologien der Künstlichen Intelligenz) vorgestellt.

Reichow et al. (2021): Standards und Empfehlungen zur Umsetzung digitaler Weiterbildungsplattformen in der beruflichen Bildung.

Das gut 70-seitige Dokument der Autor:innen von DFKI und mmb bietet eine Übersicht zu insgesamt 125 Standards, die im Zusammenhang mit digitaler Weiterbildung von Bedeutung sind. Dazu gehören Standards zur Eignungsdiagnostik ebenso wie Standards für das Benutzermanagement oder auch gängige Autorenwerkzeuge.

Die von den Autor:innen zusammengetragenen Standards werden in einen primär phasenorientierten Rahmen eingeordnet:

  • Weiterbildungsbedarfe & Ressourcen
  • Angebotspräsentation, Suche & Anmeldung
  • Lernprozess
  • Prüfung & Dokumentation
  • Technische Schnittstellen

Die nachfolgende Darstellung zeigt die Themen, zu denen Standards aufgenommen wurden, in einer Übersicht:

Abb. 1: Übersicht zu den Standards im digitalen Weiterbildungssystem (Bildquelle: Reichow et al., 2021, S. 13)

Ein nützliches Nachschlagewerk für Bildungsverantwortliche, insbesondere im Bereich der digitalen Aus- und Weiterbildung.


Reichow, I., Hochbauer, M., & Goertz, L. (2021). Standards und Empfehlungen zur Umsetzung digitaler Weiterbildungsplattformen in der beruflichen Bildung. Ein Dossier im Rahmen des INVITE-Wettbewerbs. Bonn.

Filed Under: Beiträge, Fundstücke Tagged With: E-Learning / TEL, Standards

Von der analogen zur digitalen Bildungswelt

11. Februar 2023 by Christoph Meier Leave a Comment

Im Rahmen der Reihe “Freitag um 1” an der FH-VD war ich eingeladen, einen Diskussionsimpuls zum Thema “Von der analogen zur digitalen Bildungswelt” einzubringen. Hier der Kurzbericht dazu.


Stephan Raimer ist Dataport Chair for Digital Transformation an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Schleswig-Holstein. Im Rahmen der von ihm organisierten Gesprächsrunden “Freitag um 1” hatte er mich für eine Diskussion zum Thema “Von der analogen zur digitalen Bildungswelt” eingeladen. Die Hybrid-Veranstaltung fand im Verwaltungslabor und gleichzeitig via Wonder.me statt.

Abb. 1: Bildschirmfoto zum Setting für die Gesprächsrunde “Freitag um 1” (Bildquelle: scil / VL)

In einem kurzen Impuls habe ich, ausgehend von einem von Sabine Seufert formulierten Modell, holzschnittartig Entwicklungsschritte von der analogen zur digitalen Bildungswelt aufgezeigt (vgl. Abb. 2).

Abb. 2: Veränderungsschritte auf dem Weg von der analogen zur digitalen Bildungswelt (Bildquelle: scil)

Natürlich verlaufen diese Entwicklungslinien nicht so klar wie die tabellarische Darstellung suggeriert. Learning Experience Plattformen, beispielsweise, sind in diesem Schema nicht so eindeutig zu verorten. Und das Thema Personalisierung von Bildung und Entwicklung begleitet uns in Form von individuellen oder persönlichen Entwicklungsplänen schon lange. Aber die schematische Darstellung hat ihren Zweck erfüllt und uns als Sprungbrett für die nachfolgende Diskussion gut gedient.

In der Diskussion sind wir, natürlich, auch auf das allgegenwärte Thema ChatGPT zu sprechen gekommen. Aber auch auf Themen rund um die Veränderung von Bildungsorganisationen und Lernkultur.


Mehr zu diesen Themen gibt es im Rahmen unserer Weiterbildungsmodule, insbesondere in den Modulen “Lernkultur: Analyse & Veränderungsimpulse”, “Strategien für die digitale Transformation in Bildung / PE” und “Change Management für Bildungsverantwortliche / Learning Professionals”.

Filed Under: Beiträge Tagged With: Bildungsmanagement, Digitale Bildung, Digitalisierung

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