Im Rahmen der diesjährigen Konferenz ICELW 2016 (New York) – vgl. dazu den separaten Post – haben wir in einem Vortrag unsere Sicht auf das Thema digitale Transformation und die Implikationen für L&D vorgestellt (vgl. die eingebetteten Folien, unten).
Die Argumentationslinie, die uns zum Fokus unseres Beitrags führte, war folgende:
Technologische Innovationen (z.B. cloud computing, internet of things, industry 4.0, big data, etc.) ermöglichen Geschäftsinnovationen (“everything as a service”, digitale Arbeitsumgebungen), die wiederum zu veränderten Anforderungen und Erwartungen an betriebliche Bildungsbereiche führen (z.B. Unterstützung von Innovation und Agilität der gesamten Organisation, Förderung von Agilität und Lernkompetenz der Mitarbeitenden).
Vor diesem Hintergrund müssen betriebliche Bildungsbereiche ihr “basic operating model” / ihr Geschäftsmodell überprüfen. Ein einfacher Bezugsrahmen hierfür wurde bereits in einem früheren Blog-Beitrag eingeführt und umfasst folgende Elemente (vgl. Abbildung 1):
- normative Ebene: Was ist die übergeordnete Zielsetzung für L&D?
- stragegische Ebene (Wie? mittelfristig)
- Wer sind die “Kunden” / Nutzer der Leistungen von L&D?
- Welche Produkte / Dienstleistungen werden angeboten?
- Über welche Geschäftsprozesse werden diese realisiert / verfügbar gemacht?
- Wie funktioniert die Ertragsmechanik bzw. die wie wird ein angemessener Wertbeitrag realisiert?
- operative Ebene (Wie? kurzfristig – hier nicht weiter im Fokus)
Abbildung 1: Elemente eines Geschäftsmodells für L&D
In der Folge haben wir dann anhand von verschiedenen Fällen (CYP, SAP Education, scil academy) Beispiele für veränderte Geschäftsmodelle von L&D-Bereichen jeweils kurz angerissen:
- normative Ebene:
“empowerment” aller Mitarbeitenden für die Bewältigung von “permanentem Wildwasser als übergreifende Grundausrichtung; - strategische Ebene:
- Kundengruppen / Zielgruppen:
Beispiel SAP Learning Hubs: separate und differenziert konfigurierte online Learning Hubs für Studierende, SAP Berater, SAP Beratungshäuser, SAP Kunden; - Angebotsportfolio:
Beispiel scil academy: “Standard”-Kurse, erweiterte / transferorientierte Kurse, Kuratieren von Inhalten, Unterstützung von Reflexion und Lernen am Arbeitsplatz, Unterstützung von selbstverantwortetem und selbstorganisiertem Lernen z.B. in Netzwerken und Communities; - Geschäftsprozesse:
Beispiel CYP: Rekombination digitaler Ressourcen für neue Angebotsformate; - Ertragsmechanik:
Beispiel SAP Learning Hubs: Konfiguration unterschiedlicher Produktvarianten von Learnings Hubs und differenzierte Abo-Preise.
- Kundengruppen / Zielgruppen:
Abbildung 2: Beispiele für Geschäftsmodellinnovationen
Insgesamt sehen wir diesen allgemeinen Bezugsrahmen als einen hilfreichen Startpunkt, von dem aus L&D-Bereiche in Unternehmen und Organisationen die Überprüfung und ggf. Anpassung ihres Geschäftsmodells angehen können.