In einer Serie von Blogbeiträgen für das vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung DIE betriebene Weiterbildungsweb (wb-web.de) hat Werner Sauter seit Anfang Jahr das Thema Kompetenzorientiertes Lernen in seinen verschiedenen Facetten beleuchtet. Jetzt hat er diese Reihe abgeschlossen. Über diese Seite kann auf alle acht Beiträge zugegriffen werden. Die Themen im Überblick und zentrale Aussagen von Werner Sauter dazu:
- Was ist kompetenzorientiertes Lernen? Warum ist das wichtig?
Offene und dynamische Situationen, in denen Entscheidungen gefragt sind, gehören in der Moderne zum Alltag. Die Entwicklung von Kompetenzen ist daher für alle Menschen von Bedeutung, unabhängig von ihrem Bildungsniveau und den Aufgaben, die sie tagtäglich erfüllen. Bildungsangebote sollten aus diesem Grund dem Bedürfnis der Menschen entgegenkommen, ihre Kompetenzen selbstorganisiert und personalisiert auf- und auszubauen.
- Warum brauchen wir Kompetenzen?
unsere moderne Lebens- und Arbeitswelt (…) ist gekennzeichnet durch agile Arbeitsprozesse, die durch Respekt, Offenheit und Transparenz sowie eine zunehmende Eigenverantwortung und Selbstorganisation geprägt sind. (…) Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen müssen die Menschen deutlich agiler werden. Sie benötigen daher Kompetenzen zum autonomen Handeln bei hoher Entscheidungsfreiheit zur kollaborativen Lösung von Herausforderungen
- Was sind Kompetenzen?
Kompetenzen entstehen, wenn der Lernende vorhandenes Wissen bei der selbstorganisierten Lösung von Herausforderungen praktisch angewandt hat. (…) Kompetenz wird danach als Fähigkeit verstanden, in offenen, unüberschaubaren, komplexen, dynamischen und zuweilen chaotischen Situationen selbstorganisiert und kreativ zu handeln.
- Wie kann man Kompetenzen erwerben?
Kompetenzen basieren, anders als Wissen, auf eigenen Erfahrungen. Deshalb können Kompetenzen nicht vermittelt werden, sondern nur selbstorganisiert – in neuartigen, offenen und realen Problemsituationen kreativ handelnd – erworben werden.
- Was sind Gestaltungsprinzipien kompetenzorientierten Lernens?
- Arbeiten und Lernen wachsen zusammen
- Lernen wird ermöglicht
- Lernen wird durch Netzwerke gefördert
- Lernen wird professionell begleitet
- Welchen Nutzen bieten digitale Technologien für selbstorganisiertes, kompetenzorientiertes Lernen?
Personalisiertes Lernen, das sich dem jeweiligen Lernenden und seinen persönlichen Bedürfnissen sowie Lerngewohnheiten anpasst, kann mithilfe digitalisierter Systeme optimiert werden. Die Digitalisierung bewirkt jedoch alleine noch keine Veränderung des Lernens. Allerdings schafft sie den Raum für innovative Gestaltungsformen der Lernprozesse.
- Wie können Arrangements für kompetenzorientiertes Lernen sinnvoll aufeinander aufbauen?
- Wie können Lernende auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet werden?
Lernformen, Sozialformen, Kommunikationsmöglichkeiten und Medien [müssen] dem aktuellen Umfeld entsprechen, im besten Fall sogar die Zukunft in diesem Bereich vorwegnehmen
Die Blogposts sind Auszüge aus der Studie “Arbeit 4.0: Kompetenzen vor Wissen”, die Werner Sauter für die Bertelsmann-Stiftung erstellt und dort publiziert hat:
Sauter, Werner (2018): Die Zukunft des Lernens. Selbstorganisierter Kompetenzerwerb durch personalisiertes Lernen. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
Online verfügbar unter https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/die-zukunft-des-lernens/.
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