Der kompetente Umgang mit Informationen ist eine zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und Beschäftigungsfähigkeit. Die aktuelle Diskussion über Fake News ist Evidenz für die gesellschaftliche Relevanz. Verschiedene Studien belegen deutliche Schwächen bei Schweizer Schülerinnen und Schülern im Umgang mit Informationen. Sie selbst und auch die Lehrenden sind sich dessen oftmals nicht bewusst. Aufgrund der scheinbar mühelosen Nutzung von digitalen Geräten erwecken Digital Natives den Eindruck, diese tatsächlich zweckadäquat einsetzen zu können – ein gefährlicher Trugschluss. Das Institut für Wirtschaftspädagogik – Digitale Bildung & Betriebliche Bildung der Universität St. Gallen (IWP-HSG) setzt hier an. In einem vom Schweizer Nationalfonds geförderten Projekt (SNF-Agora) soll die Informationskompetenz von Schülerinnen und Schülern auf der Sekundarstufe II gezielt verbessert werden. Damit sind insbesondere auch die Lernenden in der beruflichen Bildung angesprochen.
Nutzen für Lehrpersonen
Für Lehrpersonen hat die Teilnahme am Projekt zahlreiche Vorteile. Zunächst erhalten sie über den Eingangstest eine realistische Einschätzung der Informationskompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler. Mithilfe eines spezifisch für dieses Thema entwickelten MOOC («Massive Open Online Course» als flexibel einsetzbares Bildungsangebot) können sie Informationskompetenz und damit eine Querschnittskompetenz des 21. Jahrhunderts fördern und Lehrplanvorgaben im Bereich der Entwicklung des Arbeitsmarktes abdecken. Über «SwissMooc » stehen dazu alle nötigen Lernmaterialien ab Ende 2018 kostenlos zur Verfügung. Diese können die Lernenden selbstgesteuert bearbeiten. Die Lehrpersonen werden dadurch entlastet und können sich auf die Rolle als Lernbegleiter fokussieren. Methodisch-didaktisch können Lehrpersonen wichtige Impulse und Ideen für die Gestaltung digitaler Lernformen gewinnen. Es ist zu erwarten, dass derartige Arrangements zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Lehrpersonen erhalten hier ein ausgearbeitetes Beispiel dafür, wie ein MOOC im schulischen Kontext aufgebaut und eingesetzt werden kann. Gegenwärtig finden MOOCs eher auf Hochschulebene Anwendung. Allgemein können MOOC-Lösungen die Arbeitsbelastung von Lehrpersonen senken. Gerade für übergreifende Themen wie Informationskompetenz, die schweizweit und berufsübergreifend von Bedeutung sind, bietet sich ein zentrales Bereitstellen von Lernarrangements an. Dieses kann dann von einer Vielzahl an Lehrpersonen genutzt und aufgrund der gemachten Erfahrungen weiterentwickelt werden.
Sie haben als Lehrperson der Sekundarstufe II Interesse, am Projekt teilzunehmen und den Onlinekurs mit digitalen Lernmaterialien ab Anfang 2019 zu nutzen? Für die Anmeldung oder bei Fragen steht Ihnen Herr Luca Moser gerne zur Verfügung.
Kontakt: luca.moser@unisg.ch
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