Bisher wurde hier im Blog zum Thema Lernkultur schon das Instrument der scil-Lernkulturanalyse vorgestellt und die Frage nach dem Nutzen für Organisationen sich mit dem Thema zu beschäftigen diskutiert. In dem letzten Beitrag wurde ein Design für einen Workshop zum Lernkulturthema vorgestellt.
Im heutigen Blogbeitrag möchten wir die Ergebnisse zu unserer Praxisuntersuchung die wir durchgeführt haben teilen und “Trend-Lernkulturthemen 2015” vorstellen:
Für unsere Untersuchung konnten wir 8 Unternehmensvertreter gewinnen, die die Lernkulturanalyse im Zeitraum von 2010 und 2013 mit uns gemeinsam durchgeführt haben.
Unsere zentrale Frage: Was ist nach der Lernkulturanalyse in den Organisationen effektiv passiert?
In dieser Infografik sind die zentralen Ergebnisse der Interviews zusammengefasst und visualisiert:
Wir bleiben weiter an dem Thema Lernkultur dran – v.a. werden uns die “Trend-Lernkulturthemen 2015” weiter beschäftigen, d.h. Themen, die zum Zeitpunkt der Interviews noch nicht umgesetzt waren, aber zukünftig aus Sicht der befragten Learning Professionals von hoher Bedeutung sind:
Trendthemen im Kulturbereich „Lernen vielfältig gestalten“: Initiativen zur Förderung informelles Lernen lancieren, Erhöhung des Wissensaustauschs im Team, Lernaktivitäten in der Vor- und Nachbereitungsphase lancieren (Blended Learning Design), Lern- und Austauschgelegenheiten zwischen einzelnen Modulen und Weiterbildungsangeboten schaffen, verstärkter Einsatz von emotionalisierenden Methoden, Aufbau einer Online Learning Community, Reduktion von formellen Präsenzveranstaltungen zu Gunsten von informellen, on the job Aktivitäten, neue generationsübergreifende Lernkonzepte entwickeln und Mobile Learning in der Organisation weiter vorantreiben.
Trendthemen im Kulturbereich „Lernförderliche Führungsarbeit“: Weiterbildungsangebot entwickeln zu “Wissensaustausch im Team fördern”, die Rolle von Führungskräften in der Aus- und Weiterbildung (neu) definieren, stärkere Sensibilisierung für eine lernförderliche Führungsarbeit erreichen, konkrete Unterstützungsangebote von Seiten der Learning Professionals anbieten (Hypothese: „Führungskräfte wissen gar nicht recht, wie sie ihre Mitarbeitenden im Lernen begleiten können.“), Verankerung des Themas „lernförderliche Führungsarbeit“ in die bestehende Führungskräfteausbildung.
Trendthemen im Kulturbereich „Wertbeitrag ausweisen“: Den Lern- und Anwendungstransfer verstärkt versuchen zu evaluieren, wichtige KPIs im Bereich Training definieren und Qualitätsstandards etablieren, Konzepte und Massnahmen lancieren/entwickeln, die den Wertbeitrag von Lernen aufzeigen können, Zertifizierungsformen für informelles Lernen entwickeln.
Trendthemen im Kulturbereich „Mitarbeiter befähigen“: Rollenbeschreibungen formulieren/Überarbeitung von Anforderungsprofilen, Angebote für Mitarbeitende besser systematisieren und kommunizieren, Lernbegleitungsformen zur Unterstützung der Kompetenzentwicklung ausbauen (z.B. Coaching, Mentoring und kollegiales Lernen), ein Vorgehen zur systematischen Bedarfsanalyse entwickeln.
Trendthemen im Kulturbereich: „Lernförderliche Rahmenbedingungen”: Ein Zeitbudget für Vor- und Nachbereitungsaktivitäten definieren (Blended Learning Design), Rahmenbedingungen sichern, um ein technologiegestütztes Lernen zu ermöglichen.
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[…] Die systematische Diagnose einer Lernkultur macht gleichzeitig Ansatzpunkte für deren Weiterentwicklung sichtbar. Die grössere Herausforderung ist aus unserer Sicht allerdings das Ableiten von Massnahmen und deren Umsetzung. Insbesondere dann, wenn jenseits von Anpassungen im Bereich der Gestaltung von Lernumgebungen / Lernangeboten auch Veränderungen bei Strukturen, Prozesse und Werthaltungen erreicht werden sollen. Hierzu mehr in diesem Blogpost. […]
Boris Reimer says
Hallo *,
ich würde gern mit dem Verfasser dieses Beitrages in Kontakt treten, um vertiefende Inhalte auszutauschen. Bin derzeit an dem Thema Lernzeit-Budgets in unserem Unternehmen dran… Vielen Dank für die Kontaktaufnahme.
Gruß Boris Reimer
Christoph Meier says
Hallo Herr Reimer, Sie können dazu gerne mit mir, Christoph Meier, Kontakt aufnehmen. Beste Grüsse aus St.Gallen