Zur Halbzeit der SCIL Entwicklungspartnerschaft hatten wir Timm Friebe (EnBW) mit einem Praxisbericht zu Gast. Zudem haben wir unseren Orientierungsrahmen aktualisiert und die Themen für die nächste Arbeitsphase festgelegt.
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Letzte Woche hatten wir zur Halbzeit unserer SCIL Entwicklungspartnerschaft “Generative KI & Personalentwicklung – Befähigung für erfolgreiche Zusammenarbeit mit smarten Assistenzsystemen” ein ganztägiges Arbeitstreffen mit unseren Partnern. Beteiligt waren Vertreter:innen von AXA, Baloise, Post, Postfinance, SBB, Swisscom und Zürich. In die gemeinsame Arbeit gestartet sind wir Anfang November 2023, abschliessen werden wir im Juli 2024.
Praxisbericht Timm Friebe, EnBW
Ein Highlight unseres Arbeitstreffens war der Praxisbericht von Timm Friebe, Leiter Personalentwicklung bei EnBW. Timm hat aufgezeigt, wie EnBW das Thema Empowerment und Befähigung für die Nutzung von generativer KI schon früh aufgegriffen hat. Bereits im Mai 2023 stand den Mitarbeitenden von EnBW eine abgesicherte Umgebung von GPT3.5 zu Verfügung (“LernGPT”). Seit Anfang Dezember 2023 ist GPT4 für alle Mitarbeitenden in die hauseigene Lernplattform integriert. Damit war EnBW ein Vorreiter. Timm zeigte unter anderem das Zusammenspiel der selbst entwickelten LX-Plattform von EnBW mit dem integrierten LernGPT sowie mit Personenprofilen und Kompetenzprofilen. Das war schon sehr beeindruckend. Und er skizzierte seine Zukunftsvision bezüglich CustomGPTs mit integrierten Actions zur Unterstützung von betrieblichem Lernen und Personalentwicklung.
Wer mehr dazu erfahren möchte: vor wenigen Tagen hat Timm im CLCMOOC24 dazu ebenfalls berichtet – die Videoaufzeichnung findet sich hier: https://www.youtube.com/watch?v=8UaqtXQPMzY
Pulsmessung zur Nutzung von GenKI
Im Rahmen des Arbeitstreffens haben wir auch die Ergebnisse einer Pulsmessung unter den Mitarbeitenden der beteiligten Unternehmen angeschaut besprochen. Etwa 1’000 Beschäftigte hatten sich daran beteiligt. Zu den Ergebnissen und unserem Vorgehen bei der Datenanalyse mit GPT4 werde ich demnächst hier auf https://www.scil.ch/blog/ berichten.
Arbeitsgruppen und Themen
In wichtiger Punkt auf unserer Agenda war auch die Planung der nächsten Arbeitsphase bis Sommer 2024. In den letzten Monaten haben wir in vier Gruppen an den folgenden Themen gearbeitet:
- AG 1: Generative KI und (strategische) Personalplanung
Hier haben wir auf Grundlage einer Auswertung von öffentlich verfügbaren Studien ein Argumentarium dazu entwickelt, wie Personalentwickler:innen auf eine oft gestellte Frage antworten können: “Welche Auswirkungen hat denn nun generative KI auf unsere Belegschaft und unseren Personalbedarf?” - AG 2: Systematische Exploration von Use Cases für GenKI
Hier haben wir unter anderem ein allgemeines Vorgehensmodell dazu formuliert, wie Use Cases bzw. Business Cases für den Einsatz von generativer KI im Unternehmen erarbeitet werden können: vom Verstehen der neuen Technologie über die Schritte Erkunden, Analysieren, Priorisieren, Ownership definieren bis hin zur Erprobung. - AG 3: Inhalte für eine Lernumgebung zu GenKI
Was müssen Beschäftigte über generative KI bzw. ChatGPT&Co wissen und was müssen sie können? Und wie kann dieses Wissen bzw. wie können die erforderlichen Handlungskompetenzen entwickelt werden? Hierzu haben wir eine Themenübersicht erarbeitet und verschiedene Wege (Kuratieren von Lerninhalten vs. tagesaktuelle Lerndialoge mit spezifisch konfigurierten CustomGPTs) exploriert und gegenüber gestellt. - AG 4: Kuratieren von Lernressourcen mit GenKI
In dieser Gruppe haben wir Projekte besprochen, die intern bei zwei Partnern verfolgt werden: ein Train-Bot für personalisierte Empfehlungen zu Lernressourcen, die via unternehmensinternen SharePoint verfügbar sind; und ein Chatbot, der als Lernberater bei Lern- und Entwicklungsprozessen unterstützend zur Seite steht. Darüber hinaus haben wir verschiedene, auf dem GPT-Marktplatz von OpenAI öffentlich verfügbare CustomGPTs für das Kuratieren von Lerninhalten vergleichend getestet.
Für die nächste Arbeitsphase haben wir uns auf folgende Arbeitsthemen verständigt:
- Sichtung und Sammlung von Business Cases für den Einsatz von GenKI über den gesamten Employee Lifecycle hinweg;
- Klärung der Folgen der Verbreitung von GenKI im Arbeitsfeld für Beschäftigtenprofile und für die Führung von Beschäftigten;
- Ansätze zur Förderung von AI-Literacy;
- Exploration und Weiterentwicklung eines spezifisch konfigurierten GPT-Tutors zu generativer KI;
- und schliesslich Entwicklung eines CustomGPT für ein Skills-Assessment zu generativer KI.
Die nachfolgende Abbildung zeigt in einer Übersicht den Orientierungsrahmen, den wir im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft benutzen, und wie unsere gemeinsamen Arbeitsthemen dort zu verorten sind:
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