Generative KI war das Rahmenthema für den diesjährigen Leitbildtag der Kantonsschule Romanshorn. Fragen nach erforderlichen Kompetenzen, geeigneten Lehr-Lernformen und der Rolle der Lehrpersonen wurden diskutiert und ein Leitbildprozess für die Schule angestossen.
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Die Kantonsschule Romanshorn setzt seit 2016 ihre Digitalstrategie konsequent um, unter anderem mit dem Einsatz digitaler Werkzeuge, mit dem Ausbau der Infrastruktur und mit internen Weiterbildungen. Diese Woche war fast das gesamte Lehrer:innen-Kollegium (ca. 85 Personen) für den jährlichen Leitbildtag zum Thema generative KI versammelt. Ich hatte Gelegenheit, den Vormittag mit einem Impuls und einer Arbeitsphase zu gestalten.
Den Impuls habe ich in drei unterschiedlich ausführliche Schritte gegliedert:
- Unsere Arbeitswelt verändert sich
Generative KI und Industrie 5.0 waren hier die zentralen Stichworte. - Die Zusammenarbeit mit “smarte machines” wird zum “neuen Normal”
Mit Beispielen für Anwendungen auf Basis generativer KI und einer Übersicht zu Nutzungsszenarien haben wir uns hier angenähert. - Folgen für Bildungsinstitutionen und Bildungsverantwortliche
Dies war der ausführlichste Teil der Orientierung zum Einstieg. Hier ging es um
– Funktionsprinzipien von generativer KI (LLMs & GPTs),
– Beispiele für Produkte und Services und aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich,
– Fingerfertigkeit in der Nutzung (Prompting),
– ein Leitbild für die Gestaltung der Zusammenarbeit von Mensch und “smarter” Maschine,
– Nutzungsszenarien für Lehrpersonen,
– Nutzungsszenarien für Lernende,
– Gestaltung von Kompetenzüberprüfungen.
Anschliessend gingen die verschiedenen Fachschaften in eine erste Arbeitsphase für diesen Tag. Dort haben sie u.a. die folgenden Leitfragen diskutiert:
- Welche Kompetenzen brauchen Schülerinnen und Schüler in einem Zeitalter von “smarten” Maschinen?
- Welche Lehr-Lernformen eignen sich besonders für die Entwicklung dieser Kompetenzen?
- Welche Prüfungsformen braucht es? Wie müssen Prüfungen angepasst werden?
- Warum und in welchen Rollen braucht es weiterhin Lehrpersonen?
- Wollen wir als Schule diese Technologien nutzen? Welches Leitbild geben wir uns dafür?
In der Diskusssionsrunde am Ende des intensiven Arbeitstages kamen die Erfahrungen aus den Arbeits- und Erprobungsphasen zur Sprache, aber auch wichtige grundsätzliche Fragen. Beispielsweise die Frage, ob wir im Bereich Bildung / Entwicklung Gefahr laufen, für ein Hype-Thema (generative KI) andere wichtige Fragen (Grundkompetenzen, Gefahr von Kompetenzverkümmerung) aus dem Blick zu verlieren.
Ein zentrales Fazit aus der Veranstaltung war, dass die Schule unter Leitung des Rektorats schon in der nächsten Woche die Arbeit an einem Prozess zur Entwicklung eines Leitbilds zu generativer KI in der Schule starten wird.
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Orientierung und Leitbilder für den Umgang mit generativer KI braucht es auch in anderen Bildungskontexten. Eine Möglichkeit, dieses Thema mit Blick auf betriebliche Weiterbildung / Personalentwicklung zu verfolgen, ist unser Workshop “Workshop – Generative KI für Learning & Development” Anfang März. Mehr dazu hier.
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