Im Rahmen des Careum Forum 2021 zum Thema “Lernen und trainieren in virtuellen Welten” wurden vier ausgewählte Projekte bzw. Lösungen für das Gesundheitswesen vorgestellt. Ich war als Co-Moderator eingeladen und konnte im Rahmen eines Fachdialogs eine Einordnung beisteuern.
Careum bildet, forscht, vernetzt und fördert Bildung im Gesundheits- und Sozialwesen (Careum Stiftung, Careum Bildungszentrum, Careum Weiterbildung, Careum Hochschule Gesundheit). Das jährlich durchgeführte Careum Forum ist eine Fachveranstaltung, die sich an alle richtet, die sich in Theorie und Praxis mit der Rolle der Gesundheitsberufe für eine zukunftsweisende Gesundheitsversorgung beschäftigen.
Ende August fand das Careum Forum 2021 statt: Lernen und trainieren in virtuellen Welten. Im Mittelpunkt der halbtägigen Online-Veranstaltung stand die Frage, wie immersive Technologien die Ausbildung in den Gesundheitsberufen verändert. Ich war eingeladen, gemeinsam mit Dr. Sylvia Kaap-Fröhlich, Leiterin Careum Bildungsmanagement, die Veranstaltung zu moderieren und im Rahmen eines Fachdialogs einige Punkte zur (didaktischen) Einordnung von immersiven Lernumgebungen einzubringen.
Vier ausgewählte Lösungen
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Präsentationen zu vier ausgewählten immersiven Umgebungen:
- Sphery: Exercube – immersives Fitness-Game (u.a. auch für den Einsatz in der Rehabilitation)
- Senopi – Virtuelles Naturerleben für Senior:innen (u.a. auch für die (körperliche) Aktivierung)
- Berner Bildungszentrum Pflege – Einsatz von VR (HMD) in der Ausbildung von Pflegefachpersonen
- CareTrain (Verbundprojekt) – Einsatz von AR (Hololens) in der klinischen medizinischen Ausbildung
Die folgende Abbildung zeigt eine Einordnung dieser vier Lösungen im Hinblick auf übergeordente Zielsetzungen, Einsatzbereiche, verwendete Technologie sowie die Anwendungsfelder Ausbildung vs. Gesundheitswesen / Versorgung:
Aus diesem Bild geht auch ein Punkt hervor, den ich im Laufe der Veranstaltung noch einmal aufgegriffen habe: Lernumgebungen mit AR / MR / VR-Elementen mögen “cool” sein, aber ihre Realisierung ist in der Regel mit erheblichen Aufwand verbunden. Daher ist es zentral, dass ein überzeugendes Einsatzszenario vorliegt bzw. dass eine oder mehrere der links im Bild angeführten übergeordneten Zielsetzungen erreicht werden müssen. Und dass diese Ziele nicht auch sinnvoll auf einfacheren Wegen (z.B. mit dem Einsatz von Video) erreicht werden können.
Umsetzung als Online-Veranstaltung
Die Online-Veranstaltung war vom Team “Bildungsmanagement” bei Careum anspruchsvoll gestaltet und hervorragend vorbereitet. Produziert wurde die Veranstaltung in einem TV-Studio in Aarau und die Führung der ca. 120 Teilnehmenden erfolgte über ein Padlet, über das die verschiedenen, parallel geschalteten Zoom-Räume erreicht werden konnten. Das war auch für mich sehr interessant zu sehen bzw. zu erleben.
Einordnung der Lösungen
Hier noch die Folien zu dem Fachdialog, den Sylvia Kaap-Fröhlich und ich geführt haben. Sie hatte eine Reihe von Fragen an mich und ich habe auf der Grundlage dieser Folien Antwort gegeben bzw. mich um Einordnung bemüht:
In einer abschliessenden Diskussionsrunde mit Vertreter:innen der vier vorgestellten Projekte bzw. Lösungen sind wir dann noch den Herausforderungen (bzw. Erfolgsfaktoren) im Hinblick auf eine breitere Nutzung dieser Lösungen nachgegangen. Dabei haben die Experten eine Reihe unterschiedlicher Punkte genannt, angefangen von den erforderlichen Investitionen in Hardware und Software über das erforderliche Know-how für die Umsetzung bis hin zu Aspekten der institutionellen Einbettung (Integration in Curricula sowie Zurückhaltung auf Seiten von Lehrpersonen bzw. Veränderung der Rolle von Lehrpersonen).
Das Team von Careum Bildungsmanagement hat die Veranstaltung ausführlich dokumentiert und die Videos zu den Projektpräsentationen verlinkt. Mehr dazu in diesem Blogpost.
Die nächste Durchführung unseres Weiterbildungsmoduls “Immersive Lernumgebungen” findet im Februar 2023 statt. Mehr dazu hier.
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