Die Umsetzung höherwertiger, KI-unterstützter Lösungen im Bereich L&D erfordert entwickelte Informationsarchitekturen und Datenmanagement. Es gibt aber auch niedrigschwellige Startpunkte. Ein Konferenzbeitrag von JD Dillon und Becca Wilson.
Im Rahmen der Online Konferenz “Understanding Learning Trends” der Learning Guild Anfang Dezember 2020 haben JD Dillon (Axonify) und Becca Wilson (Amazon Web Services) die Voraussetzungen für eine produktive Nutzung von KI im Bereich der Personalentwicklung in den Blick genommen.
JD Dillon stellt sich dabei auf den Standpunkt, dass KI nicht das “nächste grosse Ding” im Bereich der Lerntechnologien ist. Vielmehr macht KI die Werkzeuge der Learning Professionals (Autorenlösungen, Lernplattformen, Evaluationstools, etc.) leistungsfähiger. So treibt KI zum einen die grossen Entwicklungen im Bereich des (digitalen) Lernens der letzten 20 Jahren weiter voran:
Zum anderen zeigt Dillon anhand von acht Aufgabenfeldern für Learning Professionals auf, wie Learning Professionals und KI im Sinne einer Augmentation zusammenwirken können:
In einem nächsten Abschnitt seines Beitrags zeigt Dillon, wie sich Learning Professionals an die produktive Nutzung von KI für ihre Arbeit annähern können. Hierzu bringt er die (von Rob Thomas bei IBM formulierte) Metapher einer KI-Leiter ins Spiel (vgl. die nachfolgende Abbildung).
Auch in diesem Konferenzbeitrag betont Dillon (wie bereits hier), dass Learning Professionals im Hinblick auf Dateninfrastrukturen, Datenmanagement und Analytics noch eine Reihe von Hausaufgaben zu erledigen haben. Denn ohne geeignete Informationsarchitektur ist kein zielführendes Datenmanagement möglich; ohne Datenmanagement sind Analytics und die Entwicklung von Algorithmen nicht möglich; und ohne Analytics und Algorithmen können Bildungsverantwortliche höherwertige KI-Anwendungen nicht wirklich nutzbringend einsetzen.
Becca Wilson macht den Learning Professionals an dieser Stelle wieder Mut. Sie zeigt, dass sie auch ohne einen hohen Entwicklungsstand bei Informationsarchitektur und Datenmanagement schon Nutzen aus KI ziehen können: nämlich, indem sie Software bzw. Applikationen / Services nutzen, die bereits durch KI unterstützt werden. Als Beispiele führt sie Lösungen im Bereich der Lerner-Administration, der automatisierten Übersetzung, des (teil-)automatisierten Authorings und der Interaktionsunterstützung an:
Für anspruchsvollere Anwendungen, wie beispielsweise automatisierte Skill-Gap-Analysen, individualisierte Lernpfade, oder Wirkungsanalysen braucht es dagegen einen höheren Entwicklungsstand im Hinblick auf Informationsarchitektur und Datenmanagement.
JD Dillon, Axonify and Becca Wilson, Amazon Web Services (2020): The AI Ladder: Preparing for the Not-So-Distant Future of Learning Technology. Learning Guild Online Conference “Understanding Lerning Trends”, 2. und 3. Dezember 2020
Die hier angesprochenen Themen vertiefen wir weiter in unseren Weiterbildungsmodulen “Datenbasiertes Bildungsmanagement” und “Adaptive Lernumgebungen”.
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