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Archives for 2022

So könnten Lernorte besser kooperieren

8. Mai 2022 by Sabine Seufert Leave a Comment

Lernortkooperation – ein Dauerbrennder in der Berufsbildung. Eine gelingende Lernortkooperation gilt als eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe Ausbildungsqualität. Im Zuge der digitalen Transformation verändert sie sich aber. Das vom SBFI-geförderte Projekt «Zukunftsmodelle der Lernortkooperation» hat die Potenziale der fortgeschrittenen Digitalisierung (Data Analytics und Künstliche Intelligenz (KI)) für die Lernortkooperation untersucht. In einer ersten Phase wurden Erfolgsfaktoren sowie Good Practices für eine gelingende Lernortkooperation ermittelt. Die Hauptergebnisse werden im Beitrag des SGAB (Schweizerische Gesellschaft für Angewandte Berufsbildung) skizziert.

https://sgab-srfp.ch/so-koennten-lernorte-besser-kooperieren/

Bis Ende Juni werden im Rahmen des Projektes Use Cases für die Makro-, Meso- und Mikro-Ebene entwickelt unter Nutzung von Data Science und KI. Gerade die Berufsbildung, wo es um eine Koppelungsintensität und Matching zwischen Beschäftigungs- und Bildungssystem geht, kann hier die Potenziale der fortgeschrittenen Digitalisierung nutzen.

Filed Under: Beiträge Tagged With: Data Science, Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz, Lernortkooperation

EDUCAUSE Horizon Report 2022

7. Mai 2022 by Christoph Meier 1 Comment

Der Horizon Report 2022 liegt seit Mitte April vor – die dritte Ausgabe unter der Ägide von EDUCAUSE. Im Mittelpunkt stehen die folgenden Technologien und Praktiken: KI für Learning Analytics, KI für Lernanwendungen, hybride Lernräume, hybride Lernarrangements, Kompetenzentwicklung für hybride Lernarrangements und Microcredentials. Der Fokus liegt, wie immer, auf Lehren und Lernen auf Stufe Hochschulen. Die behandelten Trends und Technologien sind früher oder später allerdings auch für andere Bildungskontexte (Berufsbildung, Schulen, betriebliche Weiterbildung) relevant.


Der EDUCAUSE Horizon Report – Teaching and Learning Edition analysiert Trends und aktuelle Entwicklungen im Bereich der Technologien, die die Zukunft des Lehrens und Lernens prägen werden (insbesondere auf der Tertiärstufe / der Ebene der Hochschulen). Der Bericht basiert auf den Einschätzungen eines globalen Panels von leitenden Bildungsverantwortlichen (ca. 60 Personen) aus verschiedenen Bildungsinstitutionen. Die Erhebungsmethodik (Delphi-Studie) und die Struktur des Berichts sind gleich geblieben wie bei den Berichten aus den Vorjahren 2021 und 2020.

Rahmenbedingungen und Trends

Die wichtigsten übergreifenden Trends bezüglich Lehren und Lernen auf der Tertiärstufe sind aus Sicht der Expert:innen die folgenden:

  • Soziale Trends
    Verbreitung von Telearbeit, von Online-Lernen und hybriden Lernformaten sowie auch eine zunhemende Bedeutung von stärker personalisierten, auf spezifische Skills ausgerichteten Bildungsangeboten.
  • Technologische Trends
    Verbreitetung von Big Data und Learning Analytics, Erweiterung des Repertoires an Bildungsformate (hybride Formate) sowie eine zunehmende Bedeutung von Cybersecurity auch an Hochschulen.
  • Ökonomische Trends
    Zunehmende Herausforderungen für Bildungsinstitutionen auf der Tertiär-Stufe (1) durch einen zunehmend kritischeren Blick auf den (finanziellen) Nutzen von Hochschulabschlüssen, (2) durch die erforderlichen digitalen Repräsentanzen von Hochschulen (angefangen von social media-Kanälen bis hin zur Anbindung an Netzwerke zur Verarbeitung von Zahlungen in Kryptowährungen) und (3) durch die höhere Volatilität von Studierendenzahlen und damit verbundenen Einnahmen.
  • Trend im Hinblick auf Umwelt & Politik
    Notwendige Investitionen in Infrastrukturen (u.a. für hybride Lehr-Lernformate) bei gleichzeitigem Druck auf die Budgets für öffentliche Bildungsinstitutionen.

Wichtige Technologien und Praktiken

Die Mitglieder des Experten-Panels haven wiederum eingeschätzt, welche Technologien / Praktiken die grössten Auswirkungen auf Lehren und Lernen im Tertiär-Sektor haben werden. Die sechs am höchsten gewichteten Themen sind die folgenden:

  • KI (Künstliche Intelligenz) für Learning Analytics
  • KI für Lehr-Lern-Applikationen
  • Hybride Lernräume
  • Hybride Lern-Lernarrangements und Online-Lehre zum Standard machen
  • Microcredentials
  • Kompetenzentwicklung für Online-Lehre und hybride Lernsettings

Ein Vergleich mit den Vorjahren zeigt, dass es viel Kontinuität bei den fokussierten Themen gibt. Die Unterschiede sind eher bei spezifischen Vertiefungen zu diesen Themen auszumachen (Abbildung 1, oberer Teil):

Abbildung 1: Themen und Struktur der Profile im Vergleich (Bildquellen: EDUCAUSE)

Für die von den Experten am höchsten gewichteten Technologien bzw. Praktiken wurde wie in den Vorjahren jeweils ein Profil erstellt, wobei auch hier die in den Profilen berücksichtigten Aspekte sehr ähnlich geblieben sind (Abbildung 1, unterer Teil). Abbildung 2 (unten) zeigt einen Zusammenschnitt dieser Profile. Hier zeigt sich, dass die befragten Expert:innen die Akzeptanz für die Themen ‘KI für Learning Analytics’ und ‘KI für Lehr-Lern-Applikationen’ am geringsten einschätzen und das beste Kosten-Risiko-Nutzen-Verhältnis bei den Themen ‘Microcredentials’ sowie ‘Kompetenzentwicklung für Online-Lehre und hybride Lernsettings’ sehen.

Abbildung 2: Die wichtigsten Themen 2022 und deren Profile (Bildquellen: EDUCAUSE)

KI für Learning Analytics

Im Zuge der durch die COVID-Pandemie forcierten Digitalisierung stehen den Hochschulen mehr digitale Daten zur Verfügung, die potenziell für systematische Auswertungen genutzt werden könnten. Potenziell aus zwei Gründen: zum einen sind auch an Hochschulen Datensilos und Barrieren zwischen Fakultäten, Instituten und Funktionseinheiten verbreitet; zum anderen sind nach wie vor Herausforderungen im Hinblick auf ethische Fragestellung sowie Aspekte der Datensicherheit und des Datenschutzes zu lösen.

Einsatzbereiche für KI-unterstützte Learning Analyics sind weiterhin die Identifikation von ‘students at risk’, Empfehlungssysteme für zusätzliche Angebote wie etwa Coaching und Mentoring und auch die Analyse von Anliegen, die Studierende in digitalen Medien artikulieren.

KI für Lernapplikationen

KI findet zunehmend auch den Weg in spezifische Lehr-Lern-Applikationen. Beispiele hierfür sind u.a. automatisierte Feedbacks zu Texten, die von Studierenden erstellt werden (virtual writing assistants), oder auch Lernplattformen, die personalisierte Vorschläge für Lernpfade machen. KI stärkt zunehmend auch immersive Lehr-Lernapplikationen. Etwa indem VR-Simulationen durch den Einsatz von KI realistischer und interaktiver werden. Als Beispiel wird im Bericht das Angebot der Purdue Universität im Bereich der medizinischen Ausbildung angeführt.

Hybride Lernräume

Die Herausforderungen bei der Aufrüstung von Lernräumen für hybride Lehr-Lernarrangements sind nicht zu unterschätzen. Gute Tonqualität für alle Beteiligten und gute Sichtbarkeit von allen Studierenden (sowohl im physischen Kursraum als auch online zugeschaltet) sind anspruchsvoll in der Umsetzung. Hinzu kommt, dass auch die Beteiligten in der Lage sein müssen, diese Systeme und Ausstattungen wirksam im Sinne der Lehr-Lernziele einzusetzen. In diesem Zusammenhang wird auch die Arbeitsteilung zwischen Lehrpersonen einerseits und technischem (Unterstützungs-)Personal andererseits zum Thema.

Im Horizon Report angeführte Beispiel für Umsetzungen sind aufgerüstete Lehrräume (ALCOVE an der Indiana University) und Entwicklungsangebote bzw. Workshops für Lehrpersonen an der University of Hong Kong.

Hybride Lern-Lernarrangements und Online-Lehre zum Standard machen

Allein mit der Ausstattung von Lehrräumen und der Qualifizierung des Personals werden hybride (und damit flexible) Lern-Lernarrangements noch nicht zum Standard. Genau dies ist aber die Zielsetzung für einige Bildungsinstitutionen im Hochschulbereich. Ein wichtiger Treiber hierfür sind Bestrebungen, Hochschulbildung auch für Zielgruppen zugänglich zu machen, für ein traditionelles, nur auf Präsenzunterricht und Vollzeit-Studium ausgerichtetes Studienmodell nicht passend ist – aus welchen Gründen auch immer. Als Beispiele angeführt werden unter anderem das Central New Mexico Community College und das Studienprogramm CHARM-EU einer europäischen Hochschulallianz (Barcelona, Dublin, Utrecht, Montpellier, Budapest).

Microcredentials

Microcredentials, also Bestätigungen oder Zertifikate zu Bildungsaktivitäten bzw. Ausbildungen, die kleinteiliger sind als Berufsausbildungen oder Hochschulabschlüsse, sind schon seit vielen Jahren ein Thema und auch weithin etabliert. In den letzten Jahren haben Microcredentials zunehmend an Bedeutung gewonnen. Treiber hierfür sind zum mit eine (zumindest in den USA) zunehmende Skepsis gegenüber dem Nutzen und Wert von kostenintensiven Hochschulabschlüssen. Zum anderen aber auch die Einstellungspraxis und die Karrierepfade von grossen Unternehmen wie etwa Google, Apple oder Tesla, die einen Hochschulabschluss nicht mehr zur Voraussetzung für eine Bewerbung und Einstellung machen.

Hochschulen müssen diese veränderten Haltungen zu Studienabschlüssen zur Kenntnis nehmen, können aber auch darauf reagieren – insbesondere wenn sie in der Lage sind, (1) attraktive Bildungsangebote in Online- oder Hybrid-Modalitäten zu realisieren und (2) darauf ausgerichtete Partnerschaften mit Unternehmen und Organisationen zu etablieren. Ein interessantes Beispiel, das im Bericht angeführt wird, ist die State University of New York (SUNY), die inzwischen mehr als 400 Microcredentials in über 60 Disziplinen anbietet.

Kompetenzentwicklung für Online-Lehre und hybride Lernsettings

Waren die allermeisten Beteiligten zu Beginn der COVID-Lockdowns sehr nachsichtig gegenüber Unsicherheiten, Fehlern und Pannen bei der Umsetzung von Online-Lehre, so wird mittlerweile von den Lehrpersonen diesbezüglich mehr Professionalität erwartet. Die Qualifizierung von Lehrpersonen im Hinblick auf eine zielführende, wirksame und sichere Umsetzung von Online-Lehre und hybride Lernarrangements ist der Bereich, bei dem Hochschulen mit vergleichsweise wenig Kosten und Risiko besonders viel gewinnen können. Aber nicht nur die Erwartungen von Hochschulleitungen und Studierenden sind diesbezüglich ein wichtiger Treiber. Auch Qualitätsmanagement- und Akkreditierungssysteme berücksichtigen zunehmend die Umsetzung von und die Qualifizierung für Online Lehre und hybride Lernarrangements in ihrem Kriterienkatalog. Als Beispiel wird im Bericht das Qualitätssystem 21st Century Distance Education Guidelines des Council of Regional Accrediting Commissions (C-RAC) angeführt.

Zukunfstszenarien und länderspezifische Perspektiven

Wie schon in der letzten Ausgabe, so schliesst auch der Bericht 2022 mit Skizzen zu Zukunftsszenarien für die tertiäre Bildung und mit Kurzbeiträgen von Bildungsexperten aus verschiedenen Ländern.

Filed Under: Beiträge Tagged With: AI / KI, Analytics (Teaching~ / Learning~), Hochschulbildung, Hybride Lernarrangements, Microcredentials

EdCast Learning Health Index – Report 2021

30. April 2022 by Christoph Meier Leave a Comment

Der EdCast Learning Health Index analysiert acht Dimensionen der betrieblichen Bildungsarbeit. Der Report für 2021 (UK, EU, US) zeigt einen vergleichsweise hohen Reifegrad für die Dimensionen “Strategie” und “Angebotsportfolio”. Den niedrigsten Reifegrad weist die Dimension “Technologie und Werkzeuge” auf.


EdCast ist ein bekannter Anbieter einer Learning Experience Plattform (LXP), die in den letzten Jahren in Richtung Skills-Management und Talent Experience Plattform (TXP) erweitert wurde. EdCast wurde übrigens kürzlich vom LMS-Anbieter Cornerstone übernommen (vgl. hierzu einen Blogpost von Josh Bersin). EdCast hat in Zusammenarbeit mit Hult International Business School den Learning Health Index – Europe, UK & US 2021 Report publiziert.

Das Rahmenmodell, das dem Index zugrunde liegt, umfasst acht Dimensionen mit insgesamt 24 Einzelaspekten (vgl. Abbildung 1):

  • Strategie und Planung
  • Erfolgsmessung
  • Leitlinien & Prozesse
  • Angebotsportfolio
  • Learner Experience
  • Lernkultur
  • Technologien & Werkzeuge
  • Kompetenzen der Bildungsverantwortlichen

Dieses Modell hat einige Ähnlichkeiten mit dem ACADEMIES-Modell von Brassey / Christensen / van Dam (2018) aber im Bericht finden sich keine Hinweise darauf, ob man sich hiervon hat inspirieren lassen.

Abbildung 1: Die Dimensionen und Aspekte des Learning Health Index (Bildquelle: EdCast, eigene Ergänzungen)

Für den diesjährigen Bericht wurden Expert:innen aus 50 Unternehmen und Organisationen aus 17 Branchen interviewt (vgl. Abbildung 2, unten).

Abbildung 2: Teilnahme und Ergebnisübersicht (Bildquelle: EdCast)

In den Ergebnissen zeigt sich zunächst einmal, dass sich die Reifegrade für die verschiedenen Dimensionen des Modells durchaus unterscheiden. So finden sich die höchsten Werte (die am weitesten entwickelten Aspekte) auf den Dimensionen “Strategie” und “Angebotsportfolio”. Die mit Abstand geringsten Werte / die am wenigsten weit entwickelten Aspekte finden sich auf der Dimension “Technologien & Werkzeuge”. Insbesondere der zuletzt genannte Punkt dürfte einem Technologie-Anbieter wie EdCast gut zupass kommen. Ich gehe davon aus, dass diese Erhebung in den nächsten Jahren wiederholt durchgeführt wird und ich bin gespannt, wie sich das Gesamtergebnis entwickelt. Insbesondere wird es interessant sein zu sehen, auf welchen Dimensionen sich welche Veränderungen ergeben…

Filed Under: Beiträge Tagged With: Bildungsmanagement, Digitalisierung, E-Learning / TEL, Learning Design, Lernkultur, Strategieentwicklung und Portfolio-Management

Linkedin Workplace Learning Report 2022

30. April 2022 by Christoph Meier 1 Comment

Ausgewählte Schlaglichter auf Ergebnisse des Linkedin Workplace Learning Reports – Ausgabe 2022. Herausgestellt werden u.a. ein erhöhter Entwicklungsbedarf, mehr Stellen und Budget für L&D, mehr Programme; zum anderen aber auch künftige Kompetenzerfordernisse für L&D-Profis.


Linkedin hat die mittlerweile sechste Ausgabe des eigenen Workplace Learning Reports publiziert. Leitmotiv für die Ausgabe 2022 des Reports sind die Transformation von und die Herausforderungen für L&D in der Folge der aktuellen Krisen.

Für die aktuelle Ausgabe des Reports wurden im November 2021 mehr als 1’400 L&D-Profis und 600 Lernende bzw. Teilnehmende aus vielen verschiedenen Ländern befragt. Im Folgenden einige wenige Schlaglichter auf Ergebnisse des Berichts.

Die erhöhte Aufmerksamkeit für Bildungsbereiche / Learning & Development manifestiert sich nicht nur in einer stark erhöhten Nachfrage nach L&D-Expert:innen, sondern auch in der Zunahme der für 2022 erwarteten Bildungsbudgets (Abb. 1, links). Gleichzeitig hat sich die Anzahl der für 2022 geplanten Angebote und Programme gegenüber 2021 deutlich erhöht (Abb. 1, unten) – was eine erhöhte Arbeitslast für L&D beinhaltet.

Ein wichtiger Aufgabenbereich für Bildungsverantwortliche sind Programme für upskilling & reskilling (d.h., Weiterbildung und Umschulung im Hinblick auf neue Kompetenzerfordernisse). Ein gutes Drittel der Befragten sieht die eigene Unternehmung / Organisation diesbezüglich bei vorbereitenden Schritten, ein gutes Drittel bei der Programmentwicklung und ein Fünftel ist bereits unterwegs (Abb. 1, rechts):

Abbildung 1: Budget-Erwartungen, Anzahl neuer Angebote, Status bei Upskilling / Reskilling (Bildquelle: linkedin)

Interessant fand ich auch ein Ergebnis der HR-Analytics Firma redthread research, das in den Bericht von Linkedin aufgenommen wurde. redthread hatte mehr als 300 L&D Profis gefragt: “Welche 3 Skills / Kompetenzen braucht L&D in der Zukunft?” Auf der Grundlage der Rückmeldungen wurde eine Landkarte von zukunftsrelevante Kompetenzen und Skills erstellt (Abb. 2, unten). Die Grösse der Kreise bzw. der Segmente im Torten-Diagramm zeigt die Häufigkeit der Nennungen. Heraus stechen unter anderem Kompetenzen im Bereich Daten / Datenanalyse und datenbasierte Entscheidungsfindung sowie Kompetenzen und Skills im Hinblick auf den Einsatz von (Lehr-Lern-)Technologien:

Abbildung 2: Künftige Kompetenzerfordernisse für Bildungsverantwortliche (Bildquelle: linkedin / redthread research)

Linkedin Learning (2022): 2022 Workplace Learning Report. https://learning.linkedin.com/resources/workplace-learning-report

Filed Under: Beiträge Tagged With: Bildungsmanagement, Learning Professionals

Spring Camp des IBB-HSG zur Zukunft des Lernens

27. April 2022 by Christoph Meier Leave a Comment

Ein neues Werkstatt-Format zur Erkundung von Zukunftsszenarien für das Lernen – durchgeführt am SQUARE der Universität St.Gallen. Das Format beinhaltet ein gezielt gestaltetes Zusammenspiel von innovativen Lernräumen und innovativen Lernaktivitäten zu Themen wie KI, Robotics und VR für zukunftsorientierte Lernszenarien.


SQUARE

SQUARE ist das jüngste Gebäude der Universität St.Gallen und steht für die Idee der modernen Universitas – der Wissenschaftsfelder, der Forschung und Lehre sowie darüber hinaus der Gesamtheit von curricularen, extracurricularen sowie informellen Lernformen für alle Anspruchsgruppen einer Gesellschaft.

SQUARE (Bildquellen: Universität St.Gallen, IBB-HSG)

Spring Camp

Letzte Woche konnte das Team des IBB-HSG (Institut für Bildungsmanagement und Bildungstechnologien) im SQUARE der HSG für Jugendliche ab 15 Jahren ein Camp zur Zukunft des Lernens durchführen. Im Rahmen dieses Spring-Camps hatten die Jugendlichen Gelegenheit, an vier Stationen verschiedene Technologien zu erkunden – von einem sozialen Roboter, über Chat- bzw. Lernbots und VR-Brillen bis hin zu Verfahren für das Erstellen von Deepfakes. Anschliessend nahmen Sie die Rolle von Innovator:innen ein und entwickelten im Rahmen eines Ideenwettbewerbs eigene Szenarien für die Zukunft des Lernens.

Abbildung1: Impressionen vom Spring Camp am SQUARE (Bildquelle: IBB-HSG)
Abbildung 2: Die Stationen des Spring Camps (Bildquelle: IBB-HSG)

Open House IBB-HSG

Am nächsten Tag stand für uns vom Team des IBB-HSG zunächst ein Austausch über unsere aktuellen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an. Anschliessend hatten wir im Sinne eines “Open House” Gäste aus der Region Ostschweiz eingeladen, um mit Ihnen über unsere Arbeitsfelder zu sprechen:

Abbildung 3: Die Arbeitsfelder von IBB-HSG (Bildquelle: IBB-HSG)
Abbildung 4: Open House IBB-HSG (Bildquelle: IBB-HSG)

Unser Fazit: Zwei spannende Tage in einer inspirierenden Umgebung. Einer Umgebung, die andere Formen des Lernens fördert und fordert – ganz im Sinne des Programms von SQUARE.

Filed Under: Beiträge Tagged With: AI / KI, Bildungsmanagement, E-Learning / TEL

Geschäftsmodelle für Bildungsanbieter nach Corona

14. April 2022 by Christoph Meier Leave a Comment

Im Zuge der COVID-Pandemie haben sich die Veränderungen im Markt für (Weiter-)Bildung akzentuiert. Für die Zeit nach Corona sollten Bildungsdienstleister ihr Geschäftsmodell überprüfen und gegebenenfalls anpassen.


Das Magazin ‘training aktuell’ hatte mich vor einiger Zeit gefragt, wie sich denn Bildungsanbieter in der Zeit nach Corona aufstellen sollen. Diese Frage habe ich gerne aufgegriffen und auf der Grundlage verschiedener Vorträge zum Thema einen Beitrag zur März-Ausgabe des Magazins beigesteuert.

Mein Startpunkt waren vier aus meiner Sicht zentrale Aspekte der Digitalisierung bzw. digitalen Transformation im Bereich der (Weiter-)Bildung: neue Player im Markt, veränderte Kundenerwartungen, veränderte Kompetenzerfordernisse und schliesslich veränderte Formate der Kompetenzentwicklung. Davon ausgehend habe ich das ‘Geschäftsmodell’ als Orientierungsrahmen eingeführt und durchdekliniert:

  • Welche Kundengruppen adressieren wir mit unseren Angeboten?
  • Was beinhaltet unser Angebotsportfolio?
  • Wie erbringen wir unsere Bildungsdienstleistungen?
  • Welche Werte erzeugen wir für unsere Auftraggeber bzw. welchen Ertrag realisieren wir über unsere Bildungsdienstleistungen?

Die nachfolgende Abbildung illustriert die behandelten Themen:

Abb. 1: Die vier zentralen Elemente eines Geschäftsmodells (eigene Abbildung nach Gassmann et al. 2017: Geschäftsmodelle entwickeln)

Aus meiner Sicht macht es Sinn, dass Bildungsanbieter jetzt ihre Grundkonfiguration bzw. ihr Geschäftsmodell überprüfen. Die genannten Gestaltungsfelder sind miteinander verknüpft und sollten zusammen betrachtet werden. In einem ersten Schritt ist es sinnvoll, eine Bestandsaufnahme zu allen vier Feldern durchzuführen und die damit verknüpften Leitfragen zu behandeln.

Der Beitrag ist über diese Seite erreichbar und kann kostenfrei geladen werden.


Meier, Christoph (2022): Geschäftsmodelle post Corona. Trainingaktuell, März 2022, S. 28-32.

Filed Under: Beiträge Tagged With: Bildungsmanagement, Geschäftsmodell

Organisation betrieblicher Bildung – ein Orientierungsrahmen

26. März 2022 by Christoph Meier 1 Comment

Für eine systematische Organisation betrieblicher Bildungsarbeit bietet sich ein Orientierungsrahmen an, der wichtige Gestaltungsfelder wie Führung & Governance, Strategie, Leistungsportfolio, Leistungsprozesse und IT-Infrastrukturen sowie zugehörige Leitfragen beinhaltet.


Mit dem Kantonsspital Uri befindet sich einer der grössten Arbeitgeber in diesem Kanton in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Nicht nur ein grosser Neubau steht kurz vor der Fertigstellung und Eröffnung. Auch eine Entwicklungsstrategie für das Kantonsspital wurde erarbeitet und befindet sich in der Umsetzung. In diesem Zusammenhang sollte auch die Organisation der Bildung auf eine neue, systematischere Grundlage gestellt werden.

Wir haben diese systematische Grundlage im Rahmen einer gemischten Arbeitsgruppe, in der zentrale Spitalbereiche repräsentiert waren, erarbeitet. Dabei haben wir einen Orientierungsrahmen herangezogen, der die Ausformulierung des Organisationskonzepts angeleitet hat.

Orientierungsrahmen für die Organisation von Bildung

In die Entwicklung dieses Rahmens sind verschiedene Modelle und Konzepte eingeflossen, angefangen von Arbeiten von Josh Bersin und Nick van Dam bis hin zu Sabine Seufert (vgl. die Verweise unten). Die Erarbeitung des Rahmens und auch dessen Konkretisierung für das Kantonsspital Uri war insofern herausfordernd, als dabei sowohl die Berufsbildung als auch die medizinische Weiterbildung und auch die allgemeine Fortbildung zu berücksichtigen waren.

Der Orientierungsrahmen für das Bildungsmanagement beinhaltet insgesamt neun Gestaltungsbereiche

  • Führung & Governance
  • Strategie & strategische Initiativen
  • Zielgruppen & Leistungsportfolio
  • Leistungsprozesse
  • IT-Infrastrukturen & digitale Werkzeuge für die Bildungsarbeit
  • Monitoring & Bildungsreporting
  • Optimierung & Innovation
  • Lern- & Führungskultur
  • Finanzielle Mehrjahresplanung & Verantwortung für Kosten

Die nachfolgende Abbildung zeigt diesen Orientierungsrahmen. Die Schichtung deutet an, welche Gestaltungsbereiche grundlegender sind bzw. wichtige Ausgangsbedingungen für nachgelagerte Bereiche beinhalten. So stellen insbesondere Führung und Governance, Lern- und Führungskultur sowie auch der Finanzrahmen grundlegende Rahmenbedingungen dar, auf deren Grundlage dann andere Gestaltungsfelder aufsetzen. Die Platzierung der Gestaltungsbereiche “IT-Infrastrukturen & Werkzeuge” sowie “Monitoring & Reporting” deutet an, dass insbesondere diese beiden Gestaltungsbereiche übergreifend über Berufsbildung, Weiterbildung und Fortbildung bearbeitet werden können und sollten.

Abb. 1: Orientierungsrahmen zum betrieblichen Bildungsmanagement

Die Orientierungsrahmen beinhaltet neben dieser Übersicht zu den Gestaltungsfeldern eine Reihe von Leitfragen für jedes der Gestaltungsfelder. Diese Fragen haben uns in der Arbeitsgruppe bei der inhaltlichen Ausarbeitung angeleitet. Das daraus resultierende Gesamtkonzept wurde kürzlich von der Spitalführung abgenommen.

Verweise

  • Bersin, J. (2010). A new talent management framework. Retrieved from https://joshbersin.com/2010/05/a-new-talent-management-framework/
  • Brassey, J., Christensen, L., & van Dam, N. (2018). Introduction: Components of a successful L&D stragtegy. In N. van Dam (Ed.), Elevating Learning & Development: Insights and Practical Guidance from the Field (pp. 18–29). New York: McKinsey & Company.
  • Seufert, S. (2013). Bildungsmanagement: Einführung für Studium und Praxis. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

Filed Under: Beiträge

mmb-Trendmonitor: Learning Delphi 2021/22

15. März 2022 by Christoph Meier Leave a Comment

Das mmb-Institut führt seit mehr als 10 Jahren regelmässig eine Trendstudie zum digitalen Lernen in der beruflichen Bildung durch (Learning Delphi). Der aktuelle mmb-Trendmonitor mit den Ergebnissen der Trendstudie liegt jetzt vor. Zwischen November und Dezember 2021 wurden dazu 70 Expert:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

Ein zentrales Ergebnis der Trendstudie ist die Übersicht zu den Antworten auf die Frage: “Was schätzen Sie – werden die folgenden Anwendungen in den kommenden drei Jahren eine zentrale Bedeutung oder eine geringe Bedeutung als Lernform für das betriebliche Lernen in Unternehmen haben?”

Das Ergebnis zu dieser Frage für Ende 2021 stellt sich wie folgt dar:

Bildquelle: mmb-Institut / mmb-Trendmonitor 2021-2022

Auf den ersten drei Plätzen finden sich Micro-Learning bzw. Learning Nuggets, Videos bzw. Erklärfilme und Blended Learning. Mit etwas Abstand folgen Virtuelle Klassenräume und Mobile Lernanwendungen.

Ich haben dann einmal die Ergebnisse für die drei letzten Durchführungen dieser Befragung nebeneinander gestellt. Die Befragung Ende 2019 / Anfang 2020 erfolgte ja kurz vor dem Beginn der COVID-Pandemie. Ende 2020 war der Höhepunkt der zweiten Welle. Ende 2021 war die Booster-Impfkampagne auf dem Höhepunkt. Die Ergebnisse zu den Befragungszeiträumen Ende 2019 und Ende 2021 sind sehr ähnlich, zumindest wenn man die am stärksten priorisierten Lernformen betrachtet. Blended Learning und Virtuelle Klassenräume sind nach einem zwischenzeitlichen Hoch Ende 2020 wieder etwas zurückgefallen. An der Spitze der Rangliste stehen wiederum Micro Learning und Videos / Erklärfilme.

Bildquelle: mmb-Institut / mmb-Trendmonitor 2019 bis 2022

Filed Under: Fundstücke Tagged With: E-Learning / TEL

Aktualisiertes Qualitätssystem MeLQ 2022

15. März 2022 by Christoph Meier Leave a Comment

Mit der durch die COVID-Pademie erzwungenen Ausweitung und Intensivierung von digitalem Lernen erhält auch die Qualitätsentwicklung in diesem Bereich mehr Dringlichkeit. Es ist eine Sache, neue Angebote schnell zu lancieren; es ist eine andere Sache, diese neuen Angebote gut umzusetzen und gezielt weiterzuentwickeln. Hier können Qualitätssysteme für digitales Lernen wie MeLQ 2022 Orientierung bieten.


Die Hamdan bin Mohamed Smart University (HBMSU) in Dubai, VAE, wurde in 2002 als Online-Hochschule ins Leben gerufen und bietet Studiengänge sowie Weiterbildung im Bereich Business und Management an. Von HBMSU und IWP-HSG wurde im Jahr 2009 das auf EFMD-CEL basierende Qualitätssystem für eLearning gemeinsam entwickelt (Middle East eLearning Quality Framework, kurz MeLQ). Nach einer ersten Aktualisierung im Jahr 2014 haben wir dieses Qualitätssystem jetzt im Rahmen eines weiteren Nachfolgeauftrags für HBMSU erneut aktualisieren können.

Vorgehen

Ausgehend von

  • einer Sichtung wichtiger Entwicklungen im Bereich Technologie-unterstütztes Lernen und Lehren,
  • Erfahrungen in der Durchführung von Audits / Zertifizierungen auf der Grundlage von MeLQ 2014 bei HBMSU,
  • einer Sichtung weiterer Qualitätssysteme für E-Learning (u.a. DigCompOrg 2015, EADTU 2016, NSQ 2019)

haben wir zunächst die Dimensionen und Kriterien überarbeitet. Wir haben das bisherige Set an Dimensionen erweitert um die Dimensionen “Assessment & Analytics” und “Learning Experience”. Die Dimension “Change” haben wir in die Dimension “Improvement & Innovation” überführt. Die Dimension “Economic” (wirtschaftliche Tragfähigkeit) haben wir gestrichen und die dort enthaltenen Kriterien anderen Dimensionen zugeordnet.

Dimensionen und Kriterien

Die folgende Abbildung zeigt die Dimensionen und Kriterien des Qualitätssystems in der Fassung von Februar 2022 in einer Kurzübersicht:

Abb. 1: Kurzübersicht Qualitätsdimensionen und Kriterien für MeLQ 2022 (Bildquelle: scil)

Für jedes der 34 Kriterien auf diesen sieben Dimensionen haben wir weitere Konkretisierungen vorgenommen. Hierzu haben wir folgendes defniert:

  • Daten: Wo findet man relevante Informationen zum aktuellen Stand?
  • Indikatoren: Welche Aspekte sind im Hinblick auf den aktuellen Stand vorrangig relevant?
  • Standards: Welche Ausprägung im Hinblick auf die relevanten Aspekte sollte erreicht sein?

Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft die Definitionen für ein Kriterium der Dimension “Assessment & Analytics” (Hinweis: “assessment FOR learning” meint formative Assessments, “assessment OF learning” meint summative Assessments):

Abb. 2: Definitionen zum Kriterium AA1 in der Fassung “Higher Education”
DOC / MED bezieht sich auf die bereitzustellenden Dokumente / Medien;
ATV bezieht sich auf Aspekte, die im Rahmen eines Besuchs der Auditoren bei der sich bewerbenden Institution geklärt werden;
(Bildquelle: scil)

Das Qualitätssystem

Zum Qualitätssystem MeLQ gehören verschiedene Dokumente und ein definierter Prozess (von der Anmeldung, bis zum Entscheid zur Zertifizierung):

  • Antragsformular
  • Framework: Criteria, Indicators, Standards
    jeweils in angepassten Versionen für die Bildungskontexte Schule, Hochschule und betriebliche Weiterbildung;
  • Anleitung für das vorgängig Selbst-Assessment
    Insitution, die sich zertifizieren lassen wollen, müssen zunächst ein schriftliches Self-Assessment einreichen;
  • Dokumentvorlage für das Selbst-Assessment
    jeweils in angepassten Versionen für die Bildungskontexte Schule, Hochschule und betriebliche Weiterbildung;
  • Vorlage für die Planung des Audits durch externe Auditoren
  • Vorlage für den Bericht der Auditoren
    jeweils in angepassten Versionen für die Bildungskontexte Schule, Hochschule und betriebliche Weiterbildung;
  • Notiz- & Arbeitsheft für Auditoren
    jeweils in angepassten Versionen für die Bildungskontexte Schule, Hochschule und betriebliche Weiterbildung;
  • Handbuch für die Administration
    mit Hinweisen zum Ablauf des Gesamtprozesses, zur Entscheidungsfindung bezüglich Zertifizierung, zur Zusammensetzung des Entscheidungsgremiums, etc.

Das Thema Qualitätsentwicklung für E-Learning ist auch Gegenstand der ersten Ausgabe unserer neuen scil Blended-Webinare: im April findet das Blended-Webinar zu “Qualitätsentwicklung für digitales Lernen” statt. Unter anderem werden wir dort mit einer deutschsprachigen Fassung des Qualitätssystems MeLQ:2022 arbeiten. Mehr Information zu diesem Blended Webinar gibt es auf dieser Seite.

Filed Under: Beiträge Tagged With: E-Learning / TEL, Qualitätsmanagement

Good Practices zur Lernortkooperation in der Berufsbildung

11. März 2022 by Sabine Seufert Leave a Comment

Eine gelingende Lernortkooperation gilt als eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe Ausbildungsqualität. Die Weiterentwicklung und Verbesserung der Lernortkooperation ist ein «Dauerbrenner» in der Berufsbildung. Einen neuen gedanklichen Zugang hierfür liefert der Forschungsstrang zur School-Workplace Connectivity. Dieser ist weniger institutionell ausgerichtet, sondern legt den Schwerpunkt auf die theoretische Fundierung und empirische Untersuchung einer lernortintegrierenden Kompetenzentwicklung. Die digitale Transformation hat wichtige Implikationen für die Lernortkooperation; die Veränderungen der Gelingensbedingungen gilt es hier konstruktiv aufzunehmen.

Das ist auch das Ziel unseres vom SBFI geförderten Projekts «Zukunftsmodelle der Lernortkooperation»: die Implikationen der digitalen Transformation für die Lernortkooperation zu untersuchen und darauf aufbauend Zukunftsmodelle der Lernortkooperation zu entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Potenzialen der fortgeschrittenen Digitalisierung (insbesondere Künstliche Intelligenz). Diese gilt es für Bildungsprozesse in einer Netzwerkökonomie nutzbar zu machen. Die übergreifende Fragestellung des Projekts ist somit:

Welche (neuen) Möglichkeiten entstehen im Kontext der digitalen Transformation, die Lernortkooperation zu stärken, und insbesondere die Potenziale der fortgeschrittenen Digitalisierung (Künstlichen Intelligenz) zu nutzen?

Ergebnis der ersten Projektphase ist ein Rahmenkonzept für eine gelingende Lernortkooperation. Das Rahmenkonzept umfasst die Makro-, Meso- und Mikro-Ebene.

  • Auf der Makro-Ebene verortet sind Rahmenbedingungen für eine gelingende Lernortkooperation. Der Fokus liegt auf der Gestaltung der Arbeitsmarkt- und Berufsbildungspolitik.
  • Die Mesoebene bezieht sich auf die organisationalen Strukturen und Bedingungen von Lernumgebungen in den Lernorten, um eine integrierende Kompetenzentwicklung effizient und effektiv umzusetzen. Es zeigt sich, dass vor allem auf der Mesoebene Potentiale für ein Verbesserung der Lernortkooperation liegen.
  • Die Mikro-Ebene adressiert schliesslich die individuelle Zusammenarbeit der Akteure der Berufsbildung.

Gute Praktiken sind auf den einzelnen Ebenen zu finden und diese sind in einem Arbeitsbericht dokumentiert, der online zur Verfügung steht:

https://lernortkooperation.ch/wp-content/uploads/2022/02/LOK_2021_Meilenstein_2.pdf

Filed Under: Beiträge Tagged With: Berufsbildung, Lernortkooperation

Die Zukunft der Bildung – HSG Focus

7. März 2022 by Sabine Seufert Leave a Comment

Das neue HSG Focus ist verföffentlicht zum Dossier “Die Zukunft der Bildung”.

Wie wollen wir künftig lernen? Und wie kann ein Bildungssystem solide, aber auch innovativ zur nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft beitragen? HSG Focus wirft einen Blick auf Facetten des Themas Lernen.

https://www.hsgfocus.ch/hsg-focus-1-2022-lernen/dossier

Anbei ein Interview von mir über die Bildungssysteme der Zukunft. Wie lassen sich Lern-Potenziale optimal entfalten? Und welche Möglichkeiten ergeben sich durch Digitalisierung, KI und hybride Lernkonzepte zwischen «human ai», sozialen Robotern und Co-Creation.

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Kompetenz- bzw. Skills-basierte Personalentwicklung: Orientierung und Praxisberichte

5. März 2022 by Christoph Meier 5 Comments

Eine an Kompetenzen bzw. Skills orientierte Personalentwicklung ermöglicht eine bessere Fokussierung, mehr Flexibilität und bessere Wirksamkeit. Die Umsetzung ist aber nicht trivial. Drei Praxisberichte zeigen unterschiedliche Startpunkte und Wege auf.


Die Kompetenzerfordernisse für die Arbeitswelt verändern sich dynamisch – nicht zuletzt auf-grund der digitalen Transformation und Anpassungen im Zuge der COVID-Pandemie. Diese veränderten Rahmenbedingungen haben auch Konsequenzen für die Arbeit von Personalent-wicklern und Bildungsfachleuten.

Arbeit in Unternehmen, Organisationen und Betrieben war verbreitet hierarchisch und funktionsorientiert organisiert und wurde auf der Grundlage von statischen Funktions- und Stellenbeschreibungen gebündelt. Hier sind Veränderungen zu beobachten. Agilere Organisationsformen werden umgesetzt, mehr Verantwortung wird delegiert und Arbeit wird zunehmend dynamischer gebündelt – in Projekten sowie auf Grundlage von Kompetenz- oder Skills-Profilen (burning-glass.com 2019; Cantrell et al. 2021). Diesen Veränderungen muss auch die betriebliche Personalentwicklung Rechnung tragen: sie muss flexibler, fokussierter und stärker personalisiert erfolgen (Meier 2022).

Vor diesem Hintergrund wird an vielen Stellen darüber gesprochen, dass betriebliche Bildungsarbeit und Personalentwicklung skills- bzw. kompetenzorientiert erfolgen sollte (z.B. Maassen / Kohler 2018; Devine 2021; Knispel 2022). Doch was heisst das genau? Und wie kann das umgesetzt werden? Dazu haben wir letzte Woche ein dreistündiges Intensiv-Webinar durchgeführt. Beteiligt waren zum einen Fachexperten von SBB, Swisscom und der Schweizerischen Post, zum anderen Bildungsverantwortliche vor allem schweizerischer Unternehmen und Organisationen. Abbildung 1 zeigt die Impulsgeber:innen und die Themen der Fachbeiträge:

Abb. 1: Beitragende & Themen

Nachfolgend eine Übersicht zu den wichtigsten Themenfacetten, die im Rahmen des Webinars behandelt wurden.

Orientierung

Kompetenzen versus Skills

Eine erste Herausforderung in diesem Themenfeld ist die uneinheitliche Begrifflichkeit und Begriffsverwendung. Es ist von Skills die Rede, von Kompetenzen oder auch von Tasks und Capabilities. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Notwendigkeit von übergreifen-den Lösungen für die Gestaltung von Arbeit, Beschäftigung und Bildung wurde am Joint Re-search Center der Europäischen Union ein Vorschlag für eine einheitliche Terminologie erarbei-tet, die Kompetenzen, Skill-Domänen und Skills unterscheidet (Rodrigues et al. 2021 und Abb. 2):

Abb. 2: Abgrenzung von Kompetenzen, Skill-Domänen und Skills (eigene Darstellung nach Rodrigues et al. 2021, S. 16)

Kompetenzmodelle und Skills-Taxonomien

Ein Kompetenzmodell ist eine systematische Zusammenführung und Darstellung von Kompetenzen, die für die Bewältigung (beruflicher) Aufgaben erforderlich sind. Für das Berufsfeld Personalentwicklung, beispielsweise, hat die Association for Talent Development (ATD) in 2020 ein aktualisiertes Kompetenzmodell für Learning Professionals publiziert (mehr dazu in diesem Blog-Post).

Skills-Taxonomien sind systematische Darstellungen von Skills bzw. Fertigkeiten, häufig mit einer hierarchischen Über- / Unterordnungsstruktur. Im Zuge der technologischen Entwicklung ist es möglich geworden, aus der fortlaufenden Analyse beispielsweise von Arbeitsmarktdaten und publizierten Stellenanzeigen automatisiert umfangreiche Datenbanken bzw. Skills-Taxonomien zu erstellen. Solche Skills-Taxonomien können (tages-)aktuell tausende von Skills und deren Beziehungen untereinander darstellen. Ein bekanntes Beispiel ist die Skills-Taxonomie von EMSI BurningGlass, die mehr als 30’000 Skills umfasst.

Kompetenzmodelle und Skills-Taxonomien sind ein wichtiger Baustein für eine fokussierte Bildung und Personalentwicklung, weil sie insbesondere folgendes leisten können (vgl. Kanders / Sleeman 2021):

  • sie können aufzeigen, welche Kompetenzen sich gut in andere Aufgaben- bzw. Berufsfelder oder Branchen transferieren lassen (Beispiel: vom Projekt- zum Innovationsmanagement);
  • sie können Karriere-Übergänge zwischen Berufsfeldern und Branchen erleichtern, bei denen ähnliche Kompetenzen gefragt sind (Beispiel: vom Vertriebs-Mitarbeitenden zum Mitarbeitenden im Bereich Merchandising);
  • sie können Kompetenz-Lücken aufzeigen, die einer lateralen oder vertikalen Bewegung hin zu einer neuen Rolle / Stelle im Weg stehen und die eine spezifische Weiterbildung erfordern (Beispiel: von der Filial-Managerin zur Managerin einer Vertriebsregion);
  • und sie können Kompetenz-Lücken aufzeigen, die sich aus veränderten Anforderungen an bestehende berufliche Aufgaben ergeben (Beispiel: Web-Applikationen für Mobilegeräte entwickeln).

Sehr eindrücklich ist, beispielsweise, die Skills-basierte Visualisierung von möglichen Entwicklungsrichtungen für Berufstätige, wie sie die britische Innovationsagentur Nesta in diesem Online-Beitrag aufzeigt (vgl. auch die folgende Abbildung):

Abb. 3: Visualisierung von möglichen Übergängen zwischen Job-Rollen auf Basis der zugrunde liegenden Skills (Bildquelle: nesta.org.uk)

SkillsTech und die Bewegung von Push zu Pull in der Personalentwicklung

Die technischen Plattformen, die solche und ähnliche Analysen möglich machen, bezeichnet Josh Bersin (2021) als “SkillsTech”. Diese Lösungen werden die schon seit einiger Zeit beobachtbare Bewegung von Angebots- bzw. Rollen-basierter Personalentwicklung (“push”) zu Nachfrage- bzw. individualisierter und Kompetenz-basierter Personalentwicklung (“pull”) weiter verstärken. Ein Beispiel für einen neuen Spieler im Skills-Tech-Markt ist das 2017 gegründete Unternehmen Sky Hive Technologies mit der gleichnamigen Lösung für Personalmanagement und Personalentwicklung. Diese Lösung unterstützt verschiedene Aufgabenbereiche, von der Personalplanung über die Personalgewinnung und Personalentwicklung bis hin zur Visualisierung von möglichen Entwicklungspfaden (vgl. Abb. 4). Andere Anbieter bzw. Lösungen sind beispielsweise Edcast (SkillsDNATM), Huneety, Linkedin Learning Hub, People-Analytix oder auch Workday.

Abb. 4: Funktionsbereiche der Plattform SkyHive Enterprise (Bildquelle: https://www.skyhive.ai/products/skyhive-enterprise)

Kompetenz- / Skills-basierte Personalentwicklung: Top-Down vs. Bottom-Up

Eine Kompetenz- bzw. Skills-basierte Personalentwicklung kann auf verschiedene Weise umgesetzt werden. Dies zeigen auch die nachfolgend kurz angesprochenen Praxisberichte im Rahmen unseres Webinars. Ein wichtiges Orientierungselement ist diesbezüglich die Unterscheidung von Top-Down-orientierten und Bottom-Up-orientierten Zugängen (Kauffeld / Paulsen 2018; North et al. 2018). Bei einem Top-Down-orientierten Vorgehen sind die Positionierung der Gesamtorganisation und die (Unternehmens-)Strategie zentrale Ausgangspunkte. Von hier ausgehend werden zentrale Rollen (z.B. Führungskräfte, Fachspezialisten, Vertriebsmitarbeitende) und zentrale Kompetenzen / Skills in den Blick genommen. Diese Kompetenzen / Skills werden systematisch aufbereitet, beispielsweise in Form eines Kompetenz-Modells oder einer Skills-Taxonomie, und dienen dann als Ausgangspunkt für die Personalentwicklung sowie weitere HR-Prozesse, von der Rekrutierung bis zur Nachfolgeplanung. Von diesem Vorgehen kann ein Bottom-Up-orientiertes Vorgehen unterschieden werden. Hier können, beispielsweise, die Beschäftigten auf der Grundlage von SkillsTech-Werkzeugen ei-genständig Skills erfassen. Diese Eintragungen können dann (ggf. nach einer Bestätigung durch andere Personen ) auf der Ebene von Teams oder Gesamtorganisationen zusammenge-fasst und visualisiert werden. Diese Daten bzw. Ergebnisse können anschliessend für Initiati-ven zur Personalentwicklung, zur Gestaltung und Begleitung von Karriere-Pfaden oder für weitere HR-Prozesse genutzt werden.

Abb. 5: Vorgehensmodelle: Top-Down, Bottom-Up und Mischformen (Bildquelle: eigene Darstellung unter Rückgriff auf nesta.org.uk)

Prozesse, Systeme UND konsequente Umsetzung

Die Frage “Verfügen wir [als Organisation bzw. als Unternehmen] über die richtigen Kompetenzen?” ist häufig nicht leicht zu beantworten – selbst wenn entsprechende Prozesse und Systeme etabliert sind. Darüber hinaus müssen die damit verbundenen Aktivitäten auch konsequent umgesetzt werden. Dies ist aber längst nicht immer der Fall, wie beispielsweise eine Auswertung von degreed zeigt (vgl. Abb. 7). Es braucht also auch Lösungen, die wirklich benutzerfreundlich sind.

Abb. 6: Daten zu Skills und HR-Systeme: Herausforderungen (Bildquelle: degreed 2020)

Die Schweizerische Post: Von der Strategie zur Kompetenzentwicklung

Die Schweizerischen Post befindet sich in einem Transformationsprozess, der nicht zuletzt auch durch technologische Entwicklungen angetrieben wird, wie Christina Bachmann Hügli in ihrem Praxisbericht erläuterte. Die übergreifende Strategieumsetzung und eine Initiative zur Kulturentwicklung bilden die Basis für das Kompetenzmanagement der Post.

Auf der Grundlage eines Modells für eine Zielkultur wurden zunächst Transformationsschwerpunkte abgeleitet und dann übergreifende Kernkompetenzen (‘Future Skills’) definiert. Dazu gehören beispielsweise “Ganzheitliches Denken”, “Innovationswille”, “Kundenzentrierung”, aber auch “Eigenverantwortung”, “Lernfreude” und digitale Kompetenzen. Diese Kernkompetenzen wurden beschrieben und durch jeweils fünf bis sechs Verhaltensanker spezifiziert. Diese Verhaltensanker wiederum sind die inhaltliche Grundlage für die Umsetzung verschiedener HR-Prozesse wie beispielsweise Rekrutierung. Die Kernkompetenzen sind zudem Teil der Einführung von neuen Mitarbeitenden und der Führungsentwicklung.

Neben der Arbeit an den aus der Strategie und der Zielkultur abgeleiteten Kernkompetenzen (“Future Skills”) wird bei der Post auch daran gearbeitet, die künftig erforderlichen fachlichen Kompetenzen der verschiedensten Beschäftigungsgruppen zu klären. Hierzu werden verschiedene Methoden eingesetzt: (1) die Befragung von internen Expert:innen, (2) die automatisierte Analyse von Marktdaten sowie (3) Team-Workshops (‘Job Vision Labs’).

Die zum grossen Teil eigenverantwortliche Steuerung der Kompetenzentwicklung bei der Post wird unterstützt durch Instrumente wie (1) Selbstchecks zu den Kernkompetenzen, (2) 360° Feedbacks und (3) einen formalisierten Entwicklungsdialog mit der jeweiligen Führungskraft. Zu den verschiedenen Kernkompetenzen gibt es jeweils verschiedene Entwicklungsangebote, die über Lernplattformen erreichbar sind.

Abb. 7: Kernkompetenzen und darauf bezogene Entwicklungsangebote (Bildquelle: Die Schweizerische Post)

Swisscom: Skills-Management als Evergreen der Personalentwicklung

Die Frage: „Verfügen wir über die richtigen Kompetenzen für die aktuellen und künftigen Herausforderungen?“ ist nicht neu und neu ist auch nicht die Beschäftigung mit Kompetenz- und Skills-Management. Dies gilt auch für Swisscom, wie Emmerich Stoffel in seinem Praxisbeitrag eindrücklich aufzeigte. Wegemarken in diesem Themenfeld bei Swisscom waren unter anderem:

  • die Umsetzung von Prozessen zur integrierten Leistungs- und Kompetenzbeurteilung ab dem Jahr 2000 (separat pro Konzerngesellschaft);
  • die Modellierung von Kompetenzen und Skillsets für standardisierte Fachlaufbahnen auf der Grundlage von On Premise-Lösungen ab 2004;
  • die Einsicht, dass die Entwicklungen und Veränderungen im Hinblick auf diese Fachlaufbahnen so schnell sind, dass die entsprechenden Beschreibungen (z.B. für Produkt- und Projekt-Manager) (1) kaum aktuell gehalten werden können und (2) von den jeweiligen Geschäftsbereichen kaum genutzt werden – daher wurde die Arbeit mit Kompetenzmodellen in 2008 eingestellt;
  • die Entwicklung eines Standard Skills-Katalogs für Swisscom als Ergänzung für die Job-Architektur ab ca. 2015;
  • und schliesslich in 2020 die Einführung der aktuellen Lernplattform “SKILLup” auf der Grundlage von degreed, die Einführung von “My Employability” auf der Grundlage von People-Analytix sowie die Entwicklung eines neuen Prozesses (“My Skillsdevelopment”).

Die aktuelle Umsetzung von systematischem Skills-Management bei Swisscom beinhaltet eine grundlegende Änderung der Blickrichtung. Ausgangspunkt sind nicht mehr bestimmte Rollen (z.B. Dev-Ops-Ingenieure), sondern konkrete Skills, die dann zu Capabilities und Rollen ag-gregiert werden. Swisscom arbeitet dabei auf der Grundlage der vom World Economic Forum vorgeschlagenen globalen Skills-Taxonomie (WEF 2021), die für eigenen Bedarfe ergänzt werden kann. Das Skills-Management umfasst Aktivitäten, die sowohl einem Top-Down als auch einem Bottom-Up-Vorgehensmodell zugeordnet werden können. Einerseits geht es um die Unterstützung der strategischen Personalplanung und dem Re-&Up-Skilling der Beleg-schaft. Andererseits aber auch um das Erfassen von Ist- und Soll-Profilen und um die Unter-stützung von Einzelpersonen und Teams bei der Einsatzplanung sowie bei der Steuerung von Lernen und Entwicklung.

Im Zuge der Einführung einer neuen Lernplattform bei Swisscom (SKILLup basierend auf der LXP von degreed) werden Skills als „neue Währung“ für Learning und Development in den Mittelpunkt gestellt. Jeder Mitarbeitender kann selber bestimmen, welche Skills im Fokus seiner individuellen beruflichen Entwicklung stehen, die Plattform macht dann entsprechend personalisierte Vorschläge.

Eine Herausforderung bei der Umsetzung von systematischem Skills-Management besteht darin, die verfügbaren Plattformen und Angebote möglichst gut mit den Entwicklungserfordernissen zu verknüpfen. Hier stehen jetzt nicht mehr Rollen und Curricula im Vordergrund, sondern Skills und Skill-Gaps. Die folgende Abbildung zeigt schematisch, wie verschiedene Lernplattformen / Werkzeuge und verschiedene Inhalte-Bibliotheken (blau, oben) über SKILLup mit relevanten Entwicklungsgefässen (gelb, unten) verknüpft werden. Grundlage für diese Verknüpfungen sind Daten zum Skills-Bedarf (rot, links) sowie Daten zu verfügbaren Skills (orange, rechts).

Abb. 8: Verknüpfung von Lerninhalten / Lernangeboten mit Entwicklungserfordernissen (Bildquelle: degreed / Swisscom)

Der Einsatz von SkillsTech und datenbasierten Verfahrensweisen zielt darauf, Learning & De-velopment flexibler, fokussierter und wirksamer umzusetzen. Emmerich Stoffel verweist aber auch auf nach wie vor bestehenden offenen Fragen und Herausforderungen in der Umsetzung. Diese betreffen beispielsweise die folgenden Aspekte:

  • Definition von “Skills”: im Sinne von Kompetenzen mit spezifisch ausformulierten Ausprägungsstufen ODER im Sinne von fachbezogenen Tags mit allgemein formulierten Ausprägungsstufen?
  • Ausrichtung: werden Skills-Profile von den Geschäftsbereichen definiert ODER ergeben sie sich (auch) aus den jeweils individuell erfassten Skills-Profilen der Mitarbeitenden?
  • Datenschutz / Transparenz: keine Transparenz zu Skills-Profilen ausserhalb der direkten Führungsbeziehung ODER volle Transparenz von Skills-Profilen über die ganze Organisation mit der Möglichkeit von “opt-in” oder “opt-out”?
  • Systemlandschaft: Einsatz einer integrierten Gesamtlösung für das Skills-Management ODER Nutzung von verschiedenen Einzellösungen (“best of breed”) in Kombination?

SBB: Roadmap für Kompetenzmanagement

Auch bei den SBB ist die Umsetzung von Kompetenzmanagement bereits lange etabliert, wie Stefan Gautschi im dritten Praxisbeitrag erläuterte. Allerdings mit einem Fokus auf ein regulatorisch gefordertes Kompetenzmanagement. So müssen beispielsweise Berechtigungen und Befähigungen bei Lokführern für bestimmte Strecken systematisch vorgehalten, überprüft und dokumentiert werden. Oder auch wer welches Fahrzeug warten darf. Der Kompetenzkatalog bei SBB umfasst etwa 6’000 nachweispflichtige Kompetenzen. Diese Kompetenzen werden für gut 33’000 Beschäftigte dokumentiert, womit in Summe ca. 1.5 Millionen Kompetenznachweise zu verwalten sind.

Eine Weiterentwicklung des Kompetenzmanagements bei den SBB wird durch verschiedene Faktoren angetrieben. Zum einen werden die regulatorischen Vorgaben immer detaillierter, was zur Erweiterung des nachweispflichtigen Kompetenzmanagements etwa in den Bereichen Sicherheit und Gesundheit führt. Zum anderen soll ein systematisches Kompetenzmanagement künftig auch für nicht nachweispflichtige Kompetenzen umgesetzt werden.

Hierzu wurde ein Zielbild entwickelt, das sowohl das allgemeine Kompetenzmodell der SBB umfasst als auch damit verbundene Umsetzungsbereiche und Vorgehensweisen (vgl. die folgende Abbildung).

Abb. 9: Zielbild zum Kompetenzmanagement bei den SBB (Bildquelle: SBB)

Mit Blick auf die Umsetzung eines erweiterten und modernisierten Kompetenzmanagements bei den SBB wird ein vierstufiges Vorgehensmodell verfolgt.

  1. Die damit verbundenen ökonomischen, rechtlichen und ethischen Fragestellungen werden bearbeitet. So werden die fokussierten Use Cases darauf überprüft, (1) welche rechtlichen Rahmenbedingungen bestehen und wie diese erfüllt werden können – beispielsweise im Hinblick auf Datenschutz; (2) wie das Kosten-Nutzen-Verhältnis aussieht – beispielsweise wenn Rekrutierungsprozesse mit modernen Methoden aus dem Kompetenzmanagement unterstützt werden; (3) ob sie mit den Werten der SBB vereinbar sind.
  2. Das allgemeine Kompetenzmodell mit seinen fünf Bereichen (Führungskompetenz, Fach- & Methodenkompetenz, Unternehmenskompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz) wird überprüft, angepasst und wo erforderlich weiter spezifiziert.
  3. Die aktuell für das nachweispflichtige Kompetenzmanagement verwendete Plattform wird erweitert, damit auch andere Kompetenztypen als bisher erfasst und systematisch bearbeitet werden können. Dabei muss insbesondere die Vielfalt der in den dezentralen Organisationseinheiten eingesetzten Werkzeuge konsolidiert werden.
  4. Moderne, auch KI-unterstützte Lösungen werden daraufhin überprüft, inwiefern mit ihnen die im Hinblick auf ökonomische, rechtliche und ethische Aspekte überprüften Use Cases umgesetzt werden können.

Kompetenz- bzw. Skills-basierte Personalentwicklung: ähnliche Ziele, unterschiedliche Startpunkte, Umsetzungsmodelle und Vorgehensweisen

Die dynamische Entwicklung von Kompetenzerfordernissen in Unternehmen und Organisationen erfordert mehr Flexibilität und Fokussierung im Bereich der Personalentwicklung / Bildung. Die Fachbeiträge im Rahmen des Webinars haben mit Blick auf Personalentwicklung wichtige Aspekte eines systematischen Kompetenz- bzw. Skills-Managements aufgezeigt: begriffliche Genauigkeit (Kompetenzen vs. Skills), Kompetenzmodelle und Skills-Taxonomien, neue technische Lösungen (SkillsTech) und passende Vorgehensmodelle (z.B. Top-Down vs. Bottom-Up).

Die übergreifenden Ziele sind für Unternehmen und Organisationen häufig ähnlich: im Zentrum steht die Notwendigkeit, passend qualifiziertes Personal zur richtigen Zeit am richtigen Ort einsetzen zu können. Die Fachbeiträge haben aber auch gezeigt, dass Unternehmen und Organisationen im Hinblick auf Kompetenz- bzw. Skills-basierte Personalentwicklung von unterschiedlichen Startpunkten ausgehen und unterschiedliche Wege gehen. Bei der Schweizerischen Post sind Strategieumsetzung und Kulturveränderung wichtige Ausgangspunkte und digitale Werkzeuge (SkillsTech) spielen im Moment noch eine untergeordnete Rolle. Das Vorgehen erscheint insgesamt stärker Top-Down-orientiert. Bei Swisscom beinhaltet die aktuelle Umsetzung von systematischem Skills-Management eine Hinwendung zu einem eher agilen, Bottom-Up-orientierten und stärker durch SkillsTech unterstützten Vorgehen. Und bei SBB wird aktuell ein seit vielen Jahren auf regulatorische Anforderungen fokussiertes Kompetenzmanagement modernisiert und erweitert. Dabei werden die ins Auge gefassten Use Cases systematisch auf ihre ökonomischen, rechtlichen und ethischen Implikationen überprüft, um dann in einem nächsten Schritt eine passende systemtechnische Lösung identifizieren zu können.


Verweise

  • Bersin, J. (2021). Understanding SkillsTech, one of the biggest markets in business. JoshBersin.com.
  • Burning Glass Technologies (2019). Mapping the genome of jobs: The Burning Glass skills taxonomy. burning-glass.com.
  • Cantrell, S., Pearce, J., & Griffiths, M. (2021). Skills: The new workforce operating system: Goodbye talent management, hello skills-based organization. Deloitte. (ggf. Popup wegklicken))
  • Degreed (2020). Skills im Jahr 2021: IN GEFAHR: Ein globaler Datenbericht von degreed. degreed.com.
  • Devine, M. (2021). Navigating to a Skills-Based Approach to Talent Development. The Conference Board.
  • Kanders, K., & Sleeman, C. (2021). The UK needs a skills framework: Lessons from Singapore. Nesta.
  • Kauffeld, S., & Paulsen, H. F. K. (2018). Kompetenzmanagement in Unternehmen: Kompetenzen beschreiben, messen, entwickeln und nutzen. Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie. Stuttgart: Kohlhammer.
  • Knispel, K. L. (2022). How to Build a Skill-Driven Organization. LinkedIn Pulse.
  • Maassen, O., & Kohler, M. (2018). HR-Digitalisierung und Kompetenzmanagement in Zeiten von Industrie 4.0. In K. d. Molina, S. Kaiser, & W. Widuckel (Eds.), Kompetenzen der Zukunft – Arbeit 2030: Als lernende Organisation wettbewerbsfähig bleiben (S. 131–144). Freiburg, München, Stuttgart: Haufe Group.
  • Meier, C. (2022). Schluss mit „one size fits all“ in der betrieblichen Bildung: Wirksame betriebliche Bildung ist fokussiert, variantenreich und individualisiert. People&work. (1), 25–29.
  • North, K., Reinhardt, K., & Sieber-Suter, B. (2018). Kompetenzmanagement in der Praxis: Mitarbeiterkompetenzen systematisch identifizieren, nutzen und entwickeln. Dritte Auflage. Wiesbaden: Gabler.
  • Rodrigues, M., Fernández-Macias, E., & Sostero, M. (2021). A unified conceptual framework of tasks, skills and competences: JRC Technical Report. JCR Working Papers Series on Labour, Education and Technology. JRC / Europe.eu.
  • World Economic Forum (2021). Building a common language for skills at work: A global taxonomy. World Economic Forum.

Kompetenz- bzw. Skills-basierte Personalentwicklung ist auch das Thema des diesjährigen 9. scil Trend- & Community Day am 01. September 2022 am Weiterbildungszentrum der Universität St.Gallen. Weitere Informationen dazu auf dieser Seite.

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Personalisierte Kompetenzentwicklung: Ergebnisse der SCIL Entwicklungspartnerschaft 2021

19. Februar 2022 by Christoph Meier 1 Comment

LXP, digitale Bibliotheken und kuratierte Lernpfade machen personalisierte Kompetenzentwicklung prinzipiell möglich. Für die erfolgreiche Umsetzung braucht es lernkompetente Mitarbeitende und entwicklungsförderliche Führung. Neue Aufgaben für Learning Professionals und ein Ergebnisbericht dazu.


Im Rahmen der SCIL Entwicklungspartnerschaft 2021 haben wir mit unseren Partnern an diesem Thema gearbeitet: “Personalisierte Kompetenzentwicklung – Befähigung & Unterstützung für selbstreguliertes Lernen mit digitalen Plattformen, Bibliotheken und kuratierten Lernpfaden”. Nachfolgend eine kurze Einordnung des Themas und eine Übersicht zu unseren Arbeiten sowie Ergebnissen.

Personalisierung als Trend und übergreifendes Prinzip

Wir sind es mittlerweile gewohnt, dass Produkte und Dienstleistungen für uns spezifisch zugeschnitten werden können: vom persönlichen Coffee-Blend über die individuell angepassten Sportschuhe (z.B. https://www.nike.com/ch/nike-by-you) bis zur persönlichen Playlist auf Spotify. Die Erwartung, dass dies möglich ist, überträgt sich zunehmend auch auf den Bereich der Bildung: Angebote zu Kompetenzentwicklung sollen möglichst gut an «meinem jetzigen Stand» anknüpfen. Das macht auch Sinn, denn empirische Studien zeigen, dass individualisierte Lernprozesse zu deutlich besserem Lernerfolg führen (z.B. Bloom 1984).

Personalisierte Kompetenzentwicklung ist ein Thema in verschiedenen Bildungskontexten – in der betrieblichen Weiterbildung ebenso wie in der Hochschulbildung, in der Berufsbildung oder der allgemeinbildenden Schule. Zu den Treibern für diese Entwicklung gehören rasch ändernde Job- und Kompetenzprofile ebenso wie heterogene Ziel- bzw. Teilnehmendengruppen und die Wertschätzung von Selbstorganisation als Leitprinzip.

Personalisierte Kompetenzentwicklung bezeichnet also Kompetenzentwicklung (Entwicklung von Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen), die in hohem Masse auf die individuellen Erfordernisse zugeschnitten ist UND die in hohem Masse eigenverantwortlich und selbstreguliert umgesetzt wird.

Wege zu personalisierter Kompetenzentwicklung

Eine Abwendung vom Prinzip Giesskanne bzw. ‘One size fits all’ kann vor allem über drei Wege verfolgt werden:

  • mehr individuelles Tutoring,
  • gezielter Einsatz von Bildungstechnologien – Learning Experience Plattformen (LXP) und intelligente tutorielle Systeme (ITS),
  • systematische Befähigung der Beschäftigten zu mehr Eigenverantwortung und Selbstregulation bei Lernen und Entwicklung.

Mehr individuelles Tutoring ist in der Regel kein gangbarer Weg, da die personellen und finanziellen Ressourcen dafür fehlen. Der gezielte Einsatz von Bildungstechnologien (LXP und / oder ITS) erfordert Arbeit an und Investitionen in die technische Infrastruktur für Lernen und Entwicklung. Und mit technischen Infrastrukturen allein ist es in der Regel nicht getan. Mitarbeitende müssen auch unterstützt / befähigt werden, diese gewinnbringen nutzen zu können. Diese systematische Befähigung für selbstreguliertes Lernen erfordert Investitionen in das Humankapital. Denn Selbstregulation beim Lernen erfordert entsprechende kognitive, metakognitive und motivationale Voraussetzungen.

Vier Rollen als Erfolgstreiber

Für den Erfolg von personalisierter Kompetenzentwicklung in Unternehmen und Organisationen sind vor allem vier Rollen von Bedeutung:

  • Beschäftigte / Mitarbeitende / Lernende
    sie bringen insbesondere ihre Lernkompetenz und ihre Motivation ein;
  • Führungskräfte
    sie tragen insbesondere durch eine entwicklungsförderliche Führung und durch Empowerment ihrer Mitarbeitenden zum Erfolg bei;
  • Kurator:innen von Lernressourcen
    sie gestalten Lernpfade in einer Weise, durch die selbstreguliertes Lernen gut unterstützt wird;
  • Bildungsverantwortliche / Learning Professionals
    sie tragen insbesondere über die Befähigung der vorgenannten Rollen zum Erfolg bei. Darüber hinaus sind sie die Expert:innen für die Evaluation von und Erfolgsbestimmung zu personalisierter Kompetenzentwicklung.

Im Rahmen der SCIL Entwicklungspartnerschaft 2021 haben wir zwei dieser vier Rollen fokussiert: Bildungsverantwortliche und Führungskräfte.

Learning Professionals

Learning Professionals sind wichtige Treiber für den Erfolg von personalisierter Kompetenzentwicklung, weil sie andere Rollen diesbezüglich befähigen können:

  • sie können Führungskräfte unterstützen / befähigen, geeignete Rahmenbedingungen zu gestalten;
  • sie können Kurator:innen unterstützen / befähigen, wirksame kuratierte Lernpfade und Sammlungen zu erstellen;
  • und sie können Mitarbeitende unterstützen / befähigen, mit kuratierten Lernpfaden und Sammlungen digitaler Lernressourcen nachhaltig und erfolgreich selbstreguliert zu lernen.

Führungskräfte

Führungskräfte sind ein wichtiger Treiber für den Erfolg von pKE, weil sie diejenigen sind, die
die erforderlichen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Umsetzungen von pKE (mit)gestalten können,
die Mitarbeitenden in der Umsetzung von pKE kontinuierlich begleiten und unterstützen können (entwicklungsförderliche Führung).

Arbeitsthemen und Ergebnisse

Im Rahmen der SCIL Entwicklungspartnerschaft haben wir zunächst an der konzeptuellen Rahmung und der begrifflichen Schärfung des Gegenstandsbereichs gearbeitet. Darüber hinaus sind wir Fragen aus der Runde der Partner nachgegangen. Beispielsweise nach den Grenzen selbstregulierter Kompetenzentwicklung (was kann auf diesem Weg erreicht werden, was nicht?) oder möglichen Vorteilen bei Kostenstrukturen. Die Ergebnisse zu diesen Punkten finden sich im oberen Teil der Gesamtdokumentation in den weissen Inhalte-Boxen mit den Nummern 2-10 (vgl. Abb. 1).

Wie bereits angesprochen, hat eine Arbeitsgruppe im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft die Rolle der Learning Professionals fokussiert und die nachfolgend angeführten Entwicklungsfelder bearbeitet. Die Ergebnisse hierzu finden sich in den Inhalte-Boxen mit den Nummern 11-17:

  • personalisierte Kompetenzentwicklung als Zielbild für Learning Professionals (Inhalte-Box Nr. 11),
  • Klärungen & Standortbestimmungen zu personalisierter Kompetenzentwicklung (Inhalte-Box Nr. Box 12),
  • Rahmenbedingungen für personalisierte Kompetenzentwicklung (Inhalte-Box Nr. 13),
  • das Befähigen von Beteiligten für personalisierte Kompetenzentwicklung (Inhalte-Box Nr. 14),
  • das Unterstützen und Begleiten von personalisierte Kompetenzentwicklung (Inhalte-Boxen Nr. 15 und 16), und schliesslich
  • das Bestimmen und Ausweisen von Erfolgen mit personalisierte Kompetenzentwicklung (Inhalte-Box Nr. 17).

Eine zweite Arbeitsgruppe die Rolle der Führungskräfte fokussiert und die nachfolgend angeführten Entwicklungsfelder bearbeitet. Die Ergebnisse hierzu finden sich in den Inhalte-Boxen mit den Nummern 18 und 19:

  • Mitarbeitenden Erfordernisse und Perspektiven für lebenslanges Lernen aufzeigen (Inhalte-Box Nr. 18);
  • entwicklungsförderliche Führung (dies beinhaltet u.a. das Herstellen von Rahmenbedingungen für pKE , das Fördern von pKE und selbstreguliertem Lernen auf Seiten der Mitarbeitenden und das Einnehmen einer aktiven Rolle in Entwicklungssituationen (Inhalte-Box Nr. 19).

Neue Wege der Ergebnisdokumentation und -kommunikation

Personalisierte Kompetenzentwicklung (pKE) ist ein vergleichsweise neues Thema für Bildungsorganisationen und Bildungsverantwortliche. Passend dazu wollten wir als Arbeitsgruppe auch bei der Dokumentation und Kommunikation unserer Ergebnisse neue Wege gehen. Wir haben über die Monate hinweg viel mit digitalen Whiteboards gearbeitet und wollten dieses Medium auch für die Dokumentation unserer Ergebnisse erproben.

Ein Bildschirmfoto der entstandenen Gesamtdokumentation findet sich unten (Abb. 1). Die Gesamtdokumentation kann auf verschiedene Weisen genutzt werden:

  • Als digitales Whiteboard, in dem entweder frei oder über hinterlegte Frames navigiert werden kann und in dem weiterhin sehr einfach Kommentierungen und Ergänzungen möglich sind. Hier können auch die als Objekte eingebetteten Ergebnispräsentationen bzw. Foliensätze der Partner durchgeblättert werden. Dieser Modus ist nur für die Mitglieder der Entwicklungspartnerschaft verfügbar.
  • Als PDF-Export der einzelnen Frames, die als separate Seiten betrachtet und auch gedruckt werden können. In diesem Modus sind die Inhalte der eingebetteten Objekte nur eingeschränkt verfügbar (jeweils die definierte Startseite der mehrseitigen Dokumente).
  • Als PDF-Export in Form einer Grafik, in die am Computer-Bildschirm beliebig hinein- und herausgezoomt werden kann.
  • Als gedrucktes Poster, das an einer Wand aufgehängt und dort ebenfalls kommentiert oder ergänzt werden kann.

Übersichtsgrafik

Abbildung 1: Bildschirmfoto der Gesamtdokumentation zur SCIL Entwicklungspartnerschaft 2021 (Bildquelle: SCIL & Partner)

Ausführlichere Dokumentation

Eine umfangreichere Dokumentation in Form eines PDF-Dokuments kann über diesen Link kostenfrei bestellt werden.
Wir bitten darum, diese Dokumentation bei Gebrauch wie folgt zu zitieren:

Meier, C. (2022). Personalisierte Kompetenzentwicklung: Befähigung & Unterstützung für selbstreguliertes Lernen mit digitalen Plattformen, Bibliotheken und kuratierten Lernpfaden. Ergebnisse der SCIL Entwicklungspartnerschaft 2021. Unter Mitarbeit von: Büchel, Daniel; Follador-Breitenmoser, Isabel; Gemperle, Norbert; Kesselring, Claudia; Kunzi, Katja; Mulder, Florus; Röthlisberger-Nievergelt, Franziska; Romano, Laura; Scheffler, Nina; Schindele, Christopher; Strittmatter, Beate; Weber, Stefan; Wicki, Bruno. St.Gallen. Universität St.Gallen / Institut für Bildungsmanagement und Bildungstechnologien.


Beteiligte Partner

Die hier zusammengeführten Ergebnisse wurden im Zeitraum März bis Dezember 2021 erarbeitet. Beteiligt waren Bildungsverantwortlichen von Helsana Versicherungen AG, Liechtensteinische Landesbank AG, Schindler Berufsbildung, Schweizerisches Kompetenzzentrum für den Justizvollzug (SKJV), Schweizerische Post sowie ZF Friedrichshafen AG. Die Beteiligten sind nachfolgend (alphabetisch nach Nachname) aufgeführt: Daniel Büchel, Ines Follador-Breitenmoser, Norbert Gemperle, Claudia Kesselring, Katja Kunzi, Florus Mulder, Franziska Röthlisberger-Nievergelt, Laura Romano, Nina Scheffler, Christopher Schindele, Beate Strittmatter, Stefan Weber, Bruno Wicki.


Weitere Informationen zu den SCIL Innovationskreisen und Entwicklungspartnerschaften finden sich auf dieser Seite:
https://www.scil.ch/scil-entwicklung/scil-innovationskreis-entwicklungspartnerschaften/

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48 Ideen für L&D in 2022 (Will Thalheimer)

19. Februar 2022 by Christoph Meier 1 Comment

Eine “Best of” Sammlung mit 48 Inhalten zu Themen, Konzepten und Ideen für Bildungsverantwortliche, zusammengetragen von Will Thalheimer – als Inspirationsquelle für die Arbeit in 2022.


Will Thalheimer (früher Work-Learning Research, heute Principal Consultant bei TiER1 Performance) hat diese Sammlung über das Jahr 2021 zusammengetragen und macht sie als Inspirationsquelle für die Arbeit von Bildungsverantwortlichen in 2022 verfügbar. 48 von Will Thalheimer ausgewählte ‘thought leaders’ benennen ihren persönlichen Top-Inhalt zu L&D aus dem Jahr 2021. Die Struktur der Sammlung ist wie folgt:

  • Name
  • Titel des favorisierten Inhalts aus 2021
  • Kurzbeschreibung des Inhalts
  • URL zum Inhalt
Bildquelle: Will Thalheimer / TiER1 Performance
https://tier1performance.com/key-ideas-insights-for-learning-performance-professionals/

Die Liste beginnt mit Vincent Han und endet mit Aaron Barth. Die Themen sind u.a. folgende:

Vincent HanChatbots in Workplace Learning & Performance
Ruth ClarkEvidence for Value of Simulations
Robert O. BrinkerhoffStop talking training and start talking value: six fundamental vale propositions for L&D
Paul KirschnerGenerative Learning Generates Learning
Owen FergusonWhat can L&D learn from product management?
Nigel PaineIs Learning in Organizations the same as Organizational Learning?
Mirjam NeelenWhy a Dynamic Skills Job Protects Your Job
Michael AllenDesigning High Impact Learner Journeys
Megan TorranceAin’t Nothing But an xAPI Party
Kevin KruseMove Over 70-20-10 Rule, 3-To-1 Is The New Model For Learning
Jos AretsMake Learning Visible (MLV)
Chad UdellHow to Adapt to Adaptive Learning & Training
Ben BettsThe Learning Analytics Maturity Model
Becky WillisA Tech Guide to Learning Ecosystems
Arun PradhanPlaybook: Future-Proof with Learning Hacks

Hier geht es zu der Sammlung…

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Bildungsmarketing / Customer Centricity: systematische Bearbeitung der Kundenreise

6. Februar 2022 by Christoph Meier 1 Comment

(Bildungs-)Marketing beinhaltet die Ausrichtung von Aktivitäten und Prozessen auf die Wünsche und Bedürfnisse der Anspruchs- und Kundengruppen (‘customer centricity’). Ein Kurzbericht von Annebelle Smolders zur Kundenreise der Teilnehmenden an internen Weiterbildungen der TX Group und zu Ansatzpunkten für Verbesserungen.


Bildungsmarketing – was ist das?

Bildungsmarketing ist mehr als Werbung. Bildungsmarketing beinhaltet einerseits die Ausrichtung der Bildungsorganisation und der Produkte / Dienstleistungen an den Anforderungen der Kunden- bzw. Anspruchsgruppen (Customer Centricity). Bildungsmarketing beinhaltet andererseits auch die systematische Wirkung in den Markt hinein – beispielsweise durch die systematische Gestaltung der Produkte bzw. Leistungen, der Preise, der Kommunikation, etc.

Damit sind erste Ausgangspunkte für unser Weiterbildungsmodul “Bildungsmarketing / Customer Centricity” benannt. Darüber hinaus orientieren wir uns am Konzept der Kundenreise (Customer Journey). Die Kundenreise umfasst alle Erlebnispunkte (Touch Points) eines Kunden, von der ersten Begegnung mit einem Produkt (z.B. auf einer Webseite) über die Entscheidung für das Produkt, die Nutzung des Produkts bis hin zum Abschluss beispielsweise einer Weiterbildung. Für unser Modul nutzen wie die nachfolgende Abbildung, um das Konzept zu verdeutlichen:

Schematische Darstellung der Kundenreise und Leitfragen zum Modul “Bildungsmarketing / Customer Centricity”. Bildquelle: scil

Systematische Gestaltung der Kundenreise und der Erlebnispunkte

Im Rahmen ihres Transferauftrags zu diesem Weiterbildungsmodul hat Annebelle Smolders die Kundenreise von Mitarbeitenden der TX Group an internen Weiterbildungen untersucht. Ihr Ziel dabei war, Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der internen Bildungsdienstleistungen zu identifizieren. Ihre Ausarbeitung hatte mir sehr gut gefallen und ich habe Annebelle gefragt, ob sie bereit wäre, auf unseren Seiten zu ihrer Arbeit zu berichten. Hier eine Kurzfassung ihrer Arbeit.


Das Weiterbildungsangebot der TX Group

Als Personal- und Organisationsentwicklung der TX Group bieten wir unseren über 3’000 Mitarbeitenden eine breite Auswahl an Trainings und weiteren Weiterbildungsangeboten. Wir bemühen uns um ein möglichst attraktives Angebot – und aufgrund vom Feedback, das wir in den Trainings abholen, darf ich behaupten, dass uns das gut gelingt.

Doch die Customer Journey besteht aus mehr als nur der inhaltlichen Teilnahme an einem Kurs. Wie fühlen sich unsere Mitarbeitenden eigentlich über ihre gesamte Customer Journey hinweg, von der anfänglichen Information über ein Training bis hin zum Lerntransfer? Das scil Weiterbildungsmodul „Bildungsmarketing / Customer Centricity“ gab mir den Ansporn, hier mal genauer nachzufragen.

Personas als Zugangspunkt

Um eine kundenzentrierte Perspektive einnehmen zu können, habe ich zuerst 3 Personas formuliert – also 3 typisierte Teilnehmende in unseren Weiterbildungen. Die Personas unterscheiden sich nach ihrem Ziel bzw. nach ihrer Motivation für eine Weiterbildung:

  1. Maria & Markus Methoden suchen eine zeiteffiziente, pragmatische Weiterbildung, in der sie konkrete Tools und Methoden kennen lernen und ihr Fachwissen schärfen können. Sie erwarten konkrete, praktische Inputs, die sie direkt im Job einsetzen können.
  2. Petra & Peter Persönlichkeit möchten sich selbst stetig weiterentwickeln und suchen Impulse, um ihre Stärken und Entwicklungsfelder zu reflektieren und an sich selbst zu arbeiten. Sie erwarten eine offene, wertschätzende Atmosphäre, kein «richtig oder falsch» und wollen in ihrer Selbstreflektion begleitet werden.
  3. Lea & Leo Leadership möchten sich als Führungskräfte weiterentwickeln und suchen dafür konkrete Impulse zur Stärkung ihrer «People Skills». Sie erwarten Inputs zur Führung und zum Umgang mit Mitarbeitenden und wollen sich dazu auch mit anderen Führungskräften (Peers) austauschen.

Kundenreisen & Erlebnispunkte

Anschliessend habe ich zwei zufällige Mitarbeitende der TX Group ausgewählt, die vor kurzem an einem Training teilgenommen hatten, und habe sie zu ihrer gesamten Customer Journey befragt – von ihrem anfänglichen Eindruck unserer Weiterentwicklungsplattform TX Academy (“Image”), über die Anmeldung und Teilnahme, bis hin zum Lerntransfer. Aus diesen Interviews sind zwei Emotionskurven entstanden, die auf sogenannte Pleasure Points und Pain Points hinweisen:

Abb. 1: Darstellung der Emotionskurven in den Customer Journeys der beiden befragten Mitarbeitenden
(Bildquelle: TX Group AG)

In den Gesprächen zeigte sich eine hohe Zufriedenheit mit dem Gesamtprozess. Die Angebotsbreite und die Informationen zu den Trainings wurden gelobt, ebenso die inhaltliche Durchführung. Allerdings bekam ich den Eindruck, dass der «unterstützende Rahmen» (damit meine ich z.B. den Informations- und Anmeldeprozess) als Hygienefaktor angesehen wird. In anderen Worten: Ein funktionierender Anmeldeprozess alleine sorgt noch nicht für ein herausragendes Kundenerlebnis – umgekehrt würde ein schlechter Anmeldeprozess aber zu einem negativen Kundenerlebnis führen.

Ableitung von Handlungsfeldern

Aus der Analyse der Pleasure Points und Pain Points, welche als Höhen und Tiefen in der Emotionskurve erkennbar werden, ergaben sich für mich zwei Handlungsfelder im Hinblick auf unsere eigenen Weiterbildungen:

  1. Bekanntheit (in der Phase «Image»): Unser Weiterbildungsangebot ist unter den Mitarbeitenden nicht genügend bekannt – eine der befragten Personen hat erst nach 2 Jahren in der TX Group erfahren, dass es die TX Academy überhaupt gibt.
  2. Detailinformationen vor dem Kurs (in der Phase «Anmeldung»): Zwischen Anmeldung und Teilnahme am Training wünschen sich die beiden Mitarbeitenden früher bzw. bessere Informationen zur Durchführung (z.B. zur Location).

Aus diesen beiden Handlungsfeldern konnte ich mehrere Quick Wins ableiten, also Verbesserungsmassnahmen, die wir sofort und ohne viel Aufwand umsetzen können, um das Kundenerlebnis rasch und unkompliziert zu verbessern. Dazu zählen beispielsweise mehr Präsenz im Intranet, eine Information an New Joiners oder der frühere Versand von Informationen an Teilnehmende.

Selbstverständlich können die Ergebnisse aus diesen beiden Kundengesprächen nicht als allgemeingültig angesehen werden. Trotzdem bieten sie Anknüpfungspunkte für die Weiterentwicklung des Angebots – und zeigen, wie wertvoll und gleichzeitig sehr einfach es ist, ab und zu direkt die Kunden zu fragen, wie das Angebot und die Customer Journey erlebt werden. Denn schliesslich sind wir als Personal- und Organisationsentwicklung da, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.


Das Weiterbildungsmodul “Bildungsmarketing” wird auf Anfrage durchgeführt (auch inhouse). Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit Judith Spirgi, scil academy, auf.

Die Gestaltung der Kundenreise und der Erlebnispunkte sowie zentrale Herangehensweisen im Learning Experience Design sind die zentralen Bezugspunkte für unser neues Blended-Webinar “Digitales Lernen – Customer Centricity & Experience Design 2022” – mehr dazu hier.

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Talent Playbook 2022 von Emsi burningglass

28. Januar 2022 by Christoph Meier Leave a Comment

Emsi burningglass, ein führender Anbieter von Analysen zur Entwicklung des Arbeitsmarkts, hat ein “Talent Playbook 2022” publiziert, das verschiedene Auswertungen und Visualisierungen zu Entwicklungen bei der Nachfrage nach Kompetenzen bzw. Berufen enthält.


Emsi burningglass ist ein Software-Anbieter und ein Anbieter von Analysen zur Entwicklung des Arbeitsmarkts. Auf der Grundlage der (nach eigenen Angaben) grössten und differenziertesten Datenbank zu Arbeitsmarkt und Beschäftigung, bietet Emsi burningglas in Echtzeit Informationen insbesondere zu aktuell nachgefragten Kompetenzen (Skills). Die Software von Emsi burningglass analysiert automatisiert hunderte von Millionen von öffentlich zugänglichen Stellenanzeigen und Job-Profilen und erzeugt damit eine Transparenz, die Arbeitnehmern, Arbeitgebern, Bildungsinstitutionen und Bildungsverantwortlichen zugute kommen kann. Emsi burningglass ist übrigens auch Anbieter einer der grössten (wenn nicht der grössten) Bibliotheken bzw. Taxonomien zu Kompetenzen und Skills, die im Rahmen von systematischem Kompetenzmanagement genutzt werden können. Mehr dazu hier.

Emsi burningglass hat vor kurzem das “2022 Talent Playbook” veröffentlich, einen Arbeitsbericht, in dem auf knapp 20 Seiten verschiedene Auswertungen zu drei Bereichen aufgezeigt werden:

  • Aktuell am meisten nachgefragte Kompetenzen und Berufe
  • Geographische Reichweite von Stellenangeboten
  • Trends im Bereich Vergütung

Und dann wird darauf hingewiesen, dass man bei der Ausarbeitung der eigenen HR bzw. Talentstrategie für 2022 auf die (kostenpflichtigen) Analyse-Dienstleistungen von Emsi burningglass aufbauen könnte.

Hier zwei Ergebnisse aus dem Bericht zu den Skills bzw. Berufen mit dem jeweils grössten Zuwachs bei den Erwähnungen in den Ausgangsdaten. Ob die jeweils dazu formulierten Empfehlungen für viele Unternehmen und Organisationen (und nicht nur die ganz grossen) passend sind, da bin ich mir nicht sicher…

Abb. 1: Top Skills; Bildquelle: Emsi burningglass 2022, S. 6
Abb. 2: Top Skills; Bildquelle: Emsi burningglass 2022, , S. 7

Filed Under: Fundstücke Tagged With: Kompetenz- & Skills-Management

Schluss mit ‘One size fits all’ in der betrieblichen Bildung

22. Januar 2022 by Christoph Meier Leave a Comment

Für das neue Fachmagazin people&work habe einen Beitrag beigesteuert, in dem ich auf die zu grossen Teilen noch nicht ausgeschöpften Potenziale von digital unterstützten Lernprozessen verweise und verschiedene Ansatzpunkte für passgenaue, personalisierte und wirksame Kompetenzentwicklung erläutere.


Handelsblatt Fachmedien und Fachmedien ottoschmidt haben ein neues Fachmagazin für Führung und Transformation lanciert: people&work. Co-Herausgeber Martin Classen hatte mich angefragt, ob ich zur aktuellen Ausgabe “(Ver-)Lernen – Was weiss ich eigentlich” eine Übersicht zum Stand des digitalen Lernens in der betrieblichen Bildung beisteuern könnte. Das habe ich gerne gemacht.

Die COVID-Pandemie hat zwar zu einem deutlichen Digitalisierungsschub auch in der (betrieblichen) Bildung beigetragen. Das heisst aber nicht, dass die Potenziale für digital unterstütze Formen der Kompetenzentwicklung / Personalentwicklung bereits ausgeschöpft wären. Im Vordergrund steht häufig die durch Digitalisierung ermöglichte erhöhte Flexibilität bei Bildungsaktivitäten. Darüber hinaus sind aber aus meiner Sicht weitere Nutzenpotenziale gegeben – und noch längst nicht überall ausgeschöpft. Dazu gehören insbesondere:

  • das Unterstützen von intensiven, aktivierenden Lernerfahrungen
    (z.B. durch den Einsatz von Video oder durch sofortiges Feedback im Lernprozess)
  • das Ermöglichen von Praxisbezug mit Sicherheit
    (z.B. beim Erproben von neuen Rollen oder beim Trainieren von Handlungsvollzügen in VR-Umgebungen)
  • das Ermöglichen von individualisierten bzw. personalisierten Lernumgebungen
    (z.B. durch personalisierte Lernpfade über LXP-Plattformen oder durch intelligente tutorielle Systeme)
  • das Nutzen von digitalen Prozessdaten zu Lernaktivitäten für Dokumentation und Bildungsberichterstattung
    (z.B. für das Erstellen von zielgruppenspezifischen Berichten)
  • das Nutzen von digitalen Prozessdaten für Learning Analytics
    (z.B. für ein besseres Verständnis von Bildungsprozessen und eine datenbasierte Steuerung von Bildungsaktivitäten)

Ausgehend von einem Verweis auf die breite Palette an Entwicklungsformaten, die eingesetzt werden können, erläutere ich in meinem Beitrag verschiedene Ansatzpunkte für eine passgenaue, personalisierte und wirksame Kompetenzentwicklung:

  • technische Plattformen wie LXP oder intelligente tutorielle Systeme
  • entwicklungsförderliche Führungsarbeit und
  • Befähigung der Mitarbeitenden für selbstregulierte Lernaktivitäten
    (sowohl allein auf der Grundlage von Inhalte-Bibliotheken als auch in der Zusammenarbeit mit anderen im Rahmen von Peer-Learning oder Circle-Learning).

Und dies alles am besten im koordinierten Zusammenspiel.

Am Ende meines Beitrags ziehe ich folgendes Fazit:

Die flexibel lernende (…) Gesamtorganisation ist ein Leitbild für viele Bildungsverantwortliche und Bildungsbereiche. Auf dem Weg dahin gilt es, sich von den Prinzipien „Gießkanne“ und „One size fits all“ zu verabschieden. Individualisierung und Personalisierung von Bildung bieten einen wichtigen Hebel für mehr Wirksamkeit.

Darüber hinaus braucht es die ganze Palette von Entwicklungsformaten, inklusive Peer-Learning, selbstregulierten Lernens mit (digitalen) Bibliotheken und entwicklungsförderlicher Führung. Und die Bildungsverantwortlichen brauchen Verbündete im Management, um die flexibel lernende Organisation voranzutreiben.

Meier (2022): Schluss mit ‘One size fits all’ in der betrieblichen Bildung, S. 29

Meier, C. (2022). Schluss mit „one size fits all“ in der betrieblichen Bildung: Wirksame betriebliche Bildung ist fokussiert, variantenreich und individualisiert. People&work. (1), 25–29.

Filed Under: Beiträge Tagged With: Digitalisierung, E-Learning / TEL, Personalisiertes Lernen

Zum Stand von Blended Learning – Survey Christensen Institute

22. Januar 2022 by Christoph Meier Leave a Comment

Ausgewählte Ergebnisse aus dem aktuellen Survey des Christensen Institute, unter anderem zur Verbreitung verschiedener Blended Learning-Modelle, zur Taktung von Lehr-Lernaktivitäten und zum Einsatz von digitalen Werkzeugen im Unterricht.


Das Christensen Institute in den USA (gegründet 2008) ist eine Non-Profit-Organisation, die sich auf disruptive Innovationen u.a. im Bildungswesen konzentriert. Das Institut hat u.a. eine einflussreiche Systematik zu Formen von Blended Learning formuliert (mehr dazu auf blendedlearning.org) und beobachtet die Verbreitung dieser Formen. So auch im letzten Survey vom Herbst 2021, für den mehr als 1’000 Personen aus knapp 350 Schulbezirken in 50 Bundesstaaten und Distrikten der USA befragt wurden.

Beim Durchsehen des aktuellen Berichts “Reaching towards recovery” sind mir insbesondere drei Ergebnisgrafiken aufgefallen, die ich interessant finde:

  1. Die Häufigkeit, mit der die verschiedenen Formen von Blended Learning eingesetzt werden:
Bildquelle: Arnett / Christensen Institute

2) In welchem Umfang die Schülerinnen und Schüler im Unterricht im gleichen Takt oder im eigenen Tempo arbeiten:

Bildquelle: Arnett / Christensen Institute

3) Wie häufig welche digitalen Ressourcen im Unterricht eingesetzt werden:

Bildquelle: Arnett / Christensen Institute

Arnett, Thomas (2021): Is blended learning in decline? Reconciling survey and anecdotal data. christenseninstitute.org, 20.12.2021

Filed Under: Fundstücke Tagged With: Blended Learning, E-Learning / TEL, Schule

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